Das fast leere Freibad füllt sich kurz vor
Toresschluss mit Eltern und Kindern. Die Eltern bleiben angezogen sitzen und
sehen der Bademeisterin dabei zu, wie sie den lieben Kleinen im Kasernenhofton
schwimmen beibringt.
Während die brüsk gebrüllten Befehle des gerade noch so als weiblich auszumachenden Drill Instructors über das Wasser wehen, denke ich darüber nach, ob meine Eltern am Beckenrand saßen, als mir das schwimmen beigebracht wurde. Nee, saßen sie nicht. Aber wo waren sie eigentlich? Haben sie mich hingebracht und wieder abgeholt? Musste ich allein hinlaufen? Ich tippe auf letzteres. Was ich alles schon überlebt habe!
Verweichlicht werden die Kleinen jedenfalls nicht. Sie werden in einer Tour angebrüllt. "Schneller, schneller. Ist mir sowas von egal, dass du nicht mehr kannst, guck mal, wo die anderen schon sind. Aber zackig jetzt." Die Eltern schauen dröge zu. Einige laufen neben der Bademeisterin her, wagen zwar keinen offenen Widerstand gegen das zweifelhafte pädagogische Geschick des Brüllaffen, pardon, der Brülläffin, wollen vielleicht durch räumliche Nähe die Schärfe aus dem Geschrei nehmen.
Wenn Kinder etwas lernen sollen, dann hilft es wenig, sie permanent anzuschreien. Das sollte sich inzwischen rumgesprochen haben. Immerhin können sie nicht schwimmen, müssen aber ins tiefe Wasser, angetan mit allerlei Equipment gegen das absaufen - allein das eine anzuerkennende Herausforderung. Plus Bademeisterin mit unbefriedigten Allmachtsphantasien - tja, da habe ich großes Verständnis für Gegreine.
Eine Mutter fühlt sich ermuntert, in das Gekeife einzustimmen. Ihr Kind benehme sich unmöglich, weil es sich keine Mühe gebe. So so. Ich schwimme gegen meine Gewaltphantasien an.
In der Dusche bin ich allein bis die Tür aufgeht; fünf Kinder samt Mütter kommen rein. Die Mütter bleiben vollständig bekleidet in der Dusche stehen und schauen zu, wie ihre Kinder duschen. Und wie ich dusche.
Geht's noch? Sind die bekloppt? Macht man das jetzt so? Nicht dass die Shampoo dabei hatten. Keine einzige. Offenbar reicht es, wenn Kinder in Badesachen unter fließendes Wasser gestellt werden. Keine Ahnung, so gut kenne ich mich da auch wieder nicht aus. Vielleicht schadet Shampoo ja auch, wer weiß das schon. Es war also keine Hilfestellung nötig. Duschen können auch Vierjährige, oder ist das gefährlich? Kann man als Mutter eigentlich auch nebenan in der Umkleide warten. Muss man nicht mit Rucksack, Handy und Straßenschuhen IN DER Dusche stehen. Sollte machbar sein. Also, ich würde das Risiko eingehen.
Ich träum ja manchmal sowas: als einzige nackt unter lauter angezogenen Menschen. Nicht schön. Im realen Leben wird's nicht besser.
Während die brüsk gebrüllten Befehle des gerade noch so als weiblich auszumachenden Drill Instructors über das Wasser wehen, denke ich darüber nach, ob meine Eltern am Beckenrand saßen, als mir das schwimmen beigebracht wurde. Nee, saßen sie nicht. Aber wo waren sie eigentlich? Haben sie mich hingebracht und wieder abgeholt? Musste ich allein hinlaufen? Ich tippe auf letzteres. Was ich alles schon überlebt habe!
Verweichlicht werden die Kleinen jedenfalls nicht. Sie werden in einer Tour angebrüllt. "Schneller, schneller. Ist mir sowas von egal, dass du nicht mehr kannst, guck mal, wo die anderen schon sind. Aber zackig jetzt." Die Eltern schauen dröge zu. Einige laufen neben der Bademeisterin her, wagen zwar keinen offenen Widerstand gegen das zweifelhafte pädagogische Geschick des Brüllaffen, pardon, der Brülläffin, wollen vielleicht durch räumliche Nähe die Schärfe aus dem Geschrei nehmen.
Wenn Kinder etwas lernen sollen, dann hilft es wenig, sie permanent anzuschreien. Das sollte sich inzwischen rumgesprochen haben. Immerhin können sie nicht schwimmen, müssen aber ins tiefe Wasser, angetan mit allerlei Equipment gegen das absaufen - allein das eine anzuerkennende Herausforderung. Plus Bademeisterin mit unbefriedigten Allmachtsphantasien - tja, da habe ich großes Verständnis für Gegreine.
Eine Mutter fühlt sich ermuntert, in das Gekeife einzustimmen. Ihr Kind benehme sich unmöglich, weil es sich keine Mühe gebe. So so. Ich schwimme gegen meine Gewaltphantasien an.
In der Dusche bin ich allein bis die Tür aufgeht; fünf Kinder samt Mütter kommen rein. Die Mütter bleiben vollständig bekleidet in der Dusche stehen und schauen zu, wie ihre Kinder duschen. Und wie ich dusche.
Geht's noch? Sind die bekloppt? Macht man das jetzt so? Nicht dass die Shampoo dabei hatten. Keine einzige. Offenbar reicht es, wenn Kinder in Badesachen unter fließendes Wasser gestellt werden. Keine Ahnung, so gut kenne ich mich da auch wieder nicht aus. Vielleicht schadet Shampoo ja auch, wer weiß das schon. Es war also keine Hilfestellung nötig. Duschen können auch Vierjährige, oder ist das gefährlich? Kann man als Mutter eigentlich auch nebenan in der Umkleide warten. Muss man nicht mit Rucksack, Handy und Straßenschuhen IN DER Dusche stehen. Sollte machbar sein. Also, ich würde das Risiko eingehen.
Ich träum ja manchmal sowas: als einzige nackt unter lauter angezogenen Menschen. Nicht schön. Im realen Leben wird's nicht besser.