Montag, 29. Januar 2018

Die Hitlerkatze und andere Tiere

Aufgrund des doch unnötig spektakulären Unfalls der Dezemberaffaire verbringen die Auftragsmörderin und ich die Wochenenden jetzt direkt auf dem Gestüt, das der Verunfallten zwar nicht gehört, aber immerhin wohnt sie dort zur Miete. 

Nach drei Wochen kann sie auch schon wieder stehen und gehen und ca. 10% des Tages verbringt sie auch so. Den Rest der Zeit liegt sie auf dem Sofa und muss sich bedienen lassen, was ihr aber leicht fällt. 

Da sie so eingeschränkt ist, liegen wir aus Solidarität natürlich auch viel rum, sehen einen Film nach dem anderen und essen viel Chips frische Paprika. Der Hund, der sonst nirgendwo auf's Sofa darf, ist schon völlig verzogen, denn am liebsten liegt er mit uns rum, aber mit Körperkontakt. 



Ich hatte gleich die Lafuma Gartenliege mitgebracht, die mir schon beim Bandscheibenvorfall im letzten Jahr über Wochen Heimstatt geworden ist. Wenn ich zu Besuch bin, lege ich mich da gleich rein und der Hund liegt dann direkt auf mir. Solange ich noch Luft bekomme, lasse ich ihn gewähren, aber lange halte ich die 30 Kilo nicht aus. Er ist wie ein felliges Riesenbaby, legt seinen Kopf auf meine Schulter und fängt an zu schnarchen. Gott sei Dank kotzt er nicht. 

Wach wird er nur, wenn die Hitlerkatze auf's Dach steigt und auf dem Fensterbrett balanciert. Mir ist leider kein Foto gelungen, aber Htler ist re-inkarniert, soviel ist klar. Sie hat den Bart und die Frisur, es besteht kein Zweifel.

Wir sind später sogar zum Übeltäter gegangen. Samtiger Blick, täuscht aber. Diesem Pferd kann man nicht über den Weg trauen. Die Dezemberaffaire schwankt mehrmals täglich, ob sie ihn nun verkauft oder zum spazierengehen behält. Aber das ist ein bisschen teuer; soviele Reitbeteiligungen kriegt man nun auch wieder nicht. Fachkräftemangel allerorten.


Ich trenne mich immer schwer am Sonntag, auch wegen des Riesenbabies, das insgesamt für eine angenehme, chillige Stimmung sorgt. Er hat ja überhaupt keine Angst vor Nähe. 

Aber Rettung ist nah: der neue Nachbar und seine Freundin haben sich am Wochenende einen Welpen zugelegt, mit dem ich mich rasch bekannt machen werde, dann habe ich auch einen Hund in der Nähe. Dafür verzeihe ich ihm sogar die Verfolgungsjagd neulich. 


Er hat mir gleich in den Flur gepinkelt. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.