Montag, 6. Januar 2020

In Stettin

Ein Haus, gewappnet für die bevorstehende Heißzeit
  
Wenn man schon mal am Stettiner Haff ist, kann man ja gleich nach Stettin fahren. Die Stadt soll ja so schön sein, wird geraunt. Als wir ankommen, machen wir uns sogleich auf die Suche nach der Altstadt, was in unserem Vorstellung bedeutet: schöne alte Gemäuer kombiniert mit einer pittoresken Shopping-Fress-Meile auf einer Länge von einem Kilometer alles hübsch beisammen. 

Wir suchten uns einen Wolf, kamen an mächtigen Kirchen vorbei, die leider durchgehend geschlossen waren. Hin und wieder stand auch ein altes, mächtiges Gebäude des Weges, jedoch eng von hässlichen Plattenbauten eingerahmt. Architektonisch ist diese Stadt ein weitestgehend geschmackloses Konglomerat. Einkaufsstraßen fanden sich gleich gar nicht, was zunächst mal kein Fehler sein muss, dafür aber andere umherirrende deutsche Silvester-Touristen, die die Altstadt auch nicht fanden. 

Bis auf die sehr sexy junge Bedienung (darf ich das so sagen? Unsere mitreisenden Zausel jedenfalls belebten sich), die uns sehr freundlich ziemlich tolles Essen servierte, war der einheimische Menschenschlag noch mürrischer als vor 10 Jahren der Mecklenburger. Fast meinte ich offene Verachtung zu spüren, was mich irritierte, das muss ich zugeben.  

Eins ist in Stettin aber wirklich toll: die haben eine rote Linie auf sieben Kilometern Bürgersteig gemalt und wenn man der folgt und dabei den dazugehörigen Stadtplan in der Hand hält, sieht man alle Sehenswürdigkeiten und kann sich zudem nicht verlaufen. Leider ist uns das erst aufgefallen, als wir schon 90 Minuten im Blindflug umhergeirrt waren; denn wir sind noch nicht in dem Alter, in dem wir uns auf einen halbtägigen Städtetrip "vorbereiten". Ganz schön blöd. 

Wenn es Sommer gewesen wäre, hätten wir uns glücklich am Hafen niedergelassen und das Treiben beobachtet. So latschten wir fünf Stunden über Stock und Stein, mussten aber im Parkhaus nur 11 Sloty zahlen (= 2,75 €). Alles andere ist aber genau so teuer wie bei uns.

Stettin war (ist?) eine Hansestadt - der Kutter beweist es


Es hat auch hübsche Torbögen am Hafen

Vielversprechende Kirchen, aber...

... alle waren geschlossen.

2 Kommentare:

  1. Also das mit der roten Linie finde ich genial! Das sollte es in jeder Stadt geben (also in den kleineren zumindest). Da hätte man doch schon längst mal drauf kommen können.

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  2. GENAU das haben wir auch gesagt!

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