Sonntag, 26. März 2017

Mein Horoskop ist ein Arschloch


Freuen Sie sich auf diesen Tag. Es wird herzerwärmend schön. Krönen Sie diese schöne Zeit mit einem kleinen Ausflug. Liegengebliebene Dinge können heute aus dem Weg geräumt werden. Sie haben nicht nur die Kraft, sondern auch die Möglichkeit. 

***


Ich ging in die Garage meiner Freundin von gegenüber, in der meine zwei Fahrräder überwintern dürfen. Ich musste eine Menge Dinge aus dem Weg räumen, um an die Räder zu kommen, aber ich hatte nicht nur die Kraft, sondern auch die Möglichkeit.

Diese schöne Zeit krönte ich mit einem kleinen Ausflug. Ich radelte zur nächsten Tanke, um die Räder aufzupumpen. Dann fuhr ich los, durch die liebe Sonne, direkt zum Saturn, denn ab dem 29.3. kann ich in meinem Schlafzimmer nicht mehr die kleine schwarz-weiß-Einschlafhilfe nutzen. Ich verließ den Laden umgehend wieder, da offensichtlich gegen das Versammlungsverbot verstoßen wurde, außerdem hasse ich Menschentrauben in geschlossenen Räumen. 

Auf dem Rückweg überholte mich eine hornalte Oma in Funktionsklamotten und bremste sportlich-elegant vor der roten Ampel. Soweit ist es also mit mir bereits gekommen, 80jährige überholen mich auf dem Rad. 

Als ich an der Ampel ankam, blieb beim absteigen meine Jacke unter dem Sattel hängen, ich legte mich herzerwärmend schön auf die Fresse; fiel erst auf die linke Hand und dann auf den Ellenbogen. Unfähig mich zu bewegen, auch, weil ich meinen linken Arm praktisch nicht mehr spürte, lag ich unter dem Rad und leider tat sich nicht die Erde auf. 

Nachdem mir ein Mann half, wieder auf die Füße zu kommen, kam die Greisin und betastete fachmännisch meine Hand, den Ellenbogen und nachdem sie vollständige Bewegungsfreiheit festgestellt hatte, sagte sie "Ich bin Ärztin. Es ist nichts gebrochen. Sie müssen nicht ins Krankenhaus." Ja, das sind Arztbesuche, die ich mir gefallen lasse. 

Zuhause angekommen, betrachtete ich meinen Arm, in den langsam Leben zurück kam und mein lädiertes Knie. Am Ellenbogen hatte ich eine dunkelblaue Beule erheblichen Ausmaßes. Jetzt war mir nach wirklicher Zuwendung, nicht nach dieser Horospkop-Scheiße. Ich rief die Auftragsmörderin an: "Kann ich mir deinen Hund ausleihen?" 

Später bereute ich bitter, dass ich mir diese Verantwortung aufgehalst hatte, denn der Arm tat sauweh, meine eigene Diagnose lautete zersplitterter Ellenbogen, nix da Bewegungsfreiheit. 

Mir fehlte die Kraft und auch die Möglichkeit, den Hund angemessen zu bepuscheln, was ja nicht nur seinen, sondern auch meinen Oxytocin-Haushalt auf Vordermann hätte bringen sollen, in Ermangelung einer näheren Zukunft im Sachsen-Anhaltinischen. Dabei hatte ich mich so auf diesen Tag gefreut.


Nachtrag: heute morgen war alles wieder gut.  1 a Selbstheilungskräfte. 

8 Kommentare:

  1. TJA -> (ړײ)

    *fröhlichsonnigenMontagswochenstart♥GRUßdazustell*

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  2. Ach Annika... *seufz* Ich lache und leide mit dir. Bei mir sind es immer wieder Treppen (eines Tages werden sie mir das Genick brechen) und auch da tut sich leider nie der Erdboden auf. ;)

    Gute Besserung!

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  3. Sachsen-Anhalt? War das nicht der Kaltblüter-Knock-Out-Typ?
    Ich kann Dir Pest leihen, der ist auch mit still Kontaktliegen glücklich

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    1. Das ist mein Leihhund auch und darin ist er mir nicht ganz unähnlich.

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  4. Ich bin und bleibe bei der festen Überzeugung, daß nichts besser gegen Aua hilft als einen Hund daran lecken zu lassen. Was bei Millionen Tölen erstklassig funktioniert, kann beim Menschen nichts schaden. Gerade bei Kratzern wie Deinen Kriegsverletzungen ist die gemeine Hundezunge Gold wert. Durch nichts zu ersetzen! (… und schon gar nicht durch totlangweilige , gutaussehende Männer).

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    1. Wenn ich das nur nicht so eklig fände!
      Dann denkt der Leihhund also, er wäre mein Arzt. So habe ich das noch gar nicht gesehen.

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