Samstag, 17. November 2018

Das Pferd, der Hund und ich


Heute unter erschwerten Bedingungen ein Spaziergang mit zwei Pferden, zwei Frauen und dem Hund, der angeleint sein musste, bis wir draußen auf dem Feld waren.

Linker Hand also ein 30 Kilo Hund, der mir bald die Schulter auskugelte, weil der vor Kraft nicht laufen kann, rechter Hand 600 Kilo Pferd, für das ich Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen musste. Ganz rechts die wunderbare Pferdebesitzerin mit dem anderen Pferd.

Es waren 5 Grad und das ist die Wohlfühltemperatur für ein Pferd. Selbst mein eigentlich komatöses Freiberger-Massiv ging heute recht flott, so vital habe ich sie noch nie erlebt. Außerdem kugelte sie mir die rechte Schulter aus, weil sie ununterbrochen grasen wollte, währenddessen der Hund - ohne jedes Gefühl für Gefahren - mit dem Führstrick fangen spielen wollte. 

Zwei Dinge, die ich immer befürchtet habe, sind heute passiert. Erstmal bekamen die beiden Pferde Stress miteinander und keilten aus und später erschrak sich mein Pferd und rannte los. 

Meine Reflexe funktionieren jedenfalls 1 a. Ich ließ sofort den Strick los, den ich mir eine Sekunde zuvor um die Hand herum geschlungen hatte - das darf man niemals tun und ich habe es auch noch nie vorher getan. Aber: ich ließ den Strick fallen wie eine heiße Kartoffel und deshalb wurde ich auch nicht zu Tode geschleift; was allerdings auch kaum möglich gewesen wäre, denn nach 3 Galoppsprümgen blieb es auch schon wieder stehen.

Puls 200 hatte ich trotzdem und ich meinte, dass ich heute dann doch nicht so gerne mitten durch den Wald gehen möchte, lieber den Weg zurück am Wald entlang. Das ist ein Unterschied.

Aber Pferdebesitzer haben ja immer noch Alternativen: weiter bis zur Straße und dort dann den Weg durch den Wald. Also auf einer richtigen Straße durch den Wald. Ist mehr Platz und nichts zum grasen.

Fand ich gut. Bis dann die Autos kamen. Und eine Reiterin von hinten, deren Pferd außerordentlich üble Laune hatte.

Und die bescheuerte Radfahrerin, die nicht auf den Schotter neben der Straße ausweichen wollte, sondern auf uns zufuhr wie eine besengte Sau und wohl hoffte, dass wir ihr ausweichen. Sie hatte offenbar vor, sich zwischen den beiden Pferden durchzuquetschen, was direkt einen erweiterten Suizid nach sich gezogen hätte, wenn ich sie nicht doch angberüllt hätte, dass es ziemlich dämlich ist, was sie da vor hat. In letzter Sekunde wich sie aus, die narrische Kuh. 

Aber der Hund hatte Spaß. Der lebt ja im Hier und Jetzt.

6 Kommentare:

  1. Wie eine besengte Sau.... stimmt. Die Formulierung gibts ja auch noch. Dass ich das noch lesen durfte.

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    1. Ich bin mir allerdings unsicher, ob das „gesengte“ oder „besengte“ oder womöglich sogar „ besängte“ hieß...

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  2. Also ich kenne nur gesengt. Und die Radfahrerin war eine blöde Nuß. Aber...*hüstel* wenn du doch eher ängstlich bist und dich die ganze Zeit in Lebensgefahr wähnst, führe das Tier doch mit Trense und nicht mit Halfter. Auch das unerlaubte Grasen wird damit abgestellt und du hast in blöden Situationen einfach mehr Einwirkung. Wenn du sich sicherer fühlst, kannst du ja wieder auf Halfter umsteigen.

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    1. Das hört sich an wie eine gute Idee. Das Pferd war allerdings schon angezogen, als ich kam ;)

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  3. Meine Liebe, das ist zehnmal schlimmer, was sage ich, hundert Mal schlimmer als mein Ausflug seinerzeit. Eine so großes Viech, das plötzlich Allüren bekommt...
    Meinen Respekt, dass du das überlebt hast ohne Schaden!!!!!!
    Frau ist doch immer noch ein bissl stärker als sie denkt!

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  4. ….wieso das Pferd führen?.....so ein Tier ist doch zum reiten da....

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