Mittwoch, 23. November 2016

Präsidenten, die die Welt nicht braucht

Am 4. Dezember erwartet uns schon wieder ein neuer Sargnagel auf dem Weg zum Untergang des Abendlandes. Österrreich wählt einen Präsidenten. 

Der eine Kandidat hält sich einen Büroleiter, der auf Nazidemos mitgelaufen ist und die Keule geschwungen hat. Er hat stets ein smartes Lächeln im Gesicht und ist mit allen Brackwassern gewaschen. 

In Radio 1 gibt es ein Interview mit Benedikt Narodoslawsky, dem Redakteur des Falters, der sich mit der perfiden Rhetorik Nobert Hofers auseinandergesetzt hat.

Waren das gemütliche Zeiten, als wir uns noch über die Birne echauffierten.

Podcast

10 Kommentare:

  1. Als Birne an die Macht kam, dachte ich: Jetzt kommt das Vierte Reich. Und weil meine Schwiegermutter zu einem Viertel Inuit ist, habe ich mich schon im KZ gesehen ...

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    1. Ich dachte nur "Oh neeeeeiiiinnnn", und das jahrelang.

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  2. Das Schlimme ist, dass solche Menschen nicht gewählt werden, weil sie so gut sind, sondern weil die anderen zu viele strategische Fehler gemacht haben.

    Ist ein bisschen so, wie dem Chef, der alles für das Team tut (oder meint) und dem die Leute davon laufen.

    Ich persönlich nehme an, dass wir den Tiefpunkt noch nicht erreicht haben. Die Talsohle steht uns noch bevor.

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    1. Ich glaube nicht, dass solche Menschen wegen strategischer Fehler der anderen gewählt werden, sondern weil es eine große Masse an Wählern gibt, die Arschlöcher sind und gerne Arschlöcher wählen.

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    2. Dem möchte ich entgegenhalten, dass es langfristig bisher keiner Protestpartei bisher gelungen ist (außer der AfD) langfristig wirklich mit einer großen Wählerschaft Fuß zu fassen.

      Der Argumentation nach müsste die Menge an Arschlöchern zugenommen haben. Und die Frage nach dem Warum müsste geklärt werden.

      Und was ist mit dem Wählern, die keine Arschlöcher sind und dennoch diese Partei wählen?

      Und ist es zwingend ein Arschloch zu sein um eine solche Partei zu wählen. Was ich bezweifele.

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    3. Wenn ich mir Petry, Storch und Pazderski anhöre, wenn ich mir Hofer anhöre, Trump anhöre (der wenigstens kein Geheimnis daraus zu machen versucht, dass er eins ist), dann weiß ich, wen ich vor mir habe: Arschlöcher.

      Die Menge der Arschlöcher hat nicht zugenommen, die sind immer da, aber jetzt ist es wieder en vogue, dass deren Führungspersonal in Erscheinung treten darf.

      Ich habe einen Freund, der auch die AfD wählen will. Mir stehen die Haare zu Berge. Ich streite mich ohne Ende mit ihm. Er hasst Merkel, weil die "uns die Flüchtlinge eingebrockt hat", die sowieso alles Terroristen sind, mit Smartphones. Er findet die AfD nicht gut. Aber er will Merkel einen Denkzettel verpassen.

      Ist er ein Arschloch? An dieser Stelle ja. Weil es so kurzgedacht ist. Da werden Leute salonfähig gemacht, die werden nullkommanix tun, damit es ihm besser geht. Ganz im Gegenteil. Sie wählen alle ihre Schlächter.

      Dann nenne ich sie halt nicht Arschlöcher. Aber sie sind dumm wie Brot.

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    4. Menschen als Arschlöcher betiteln, weil sie anders denken, ist im keinen Deut besser, als das Handeln der AfD. Da nehmen Sie sich nichts.

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  3. Ich will mich ja nicht einmischen, aber…

    Eine Protestpartei außer der AFD, die sich lange gehalten hat? Die SPD zum Beispiel. Ziemlich lange sogar. Das hängt allerdings weniger mit ihrem Programm als vielmehr mit dem Blödsinn des Wortes »Protestpartei« zusammen. Protest als Widerspruch oder Widerstand zum Bestehenden ist der tiefere Sinn eine Partei zu gründen. Statt nach einer Protestpartei sollte man lieber nach einer »Wir stimmen allem zu«-Partei suchen. Die hätte echten Seltenheitswert.

    Aber meinetwegen: Wer bin ich, daß ich mich gegen den Zeitgeist geistloser Kampfbegriffe stemmen könnte? Also Protestpartei.

    »Menschen als Arschlöcher betiteln, weil sie anders denken, ist im keinen Deut besser, als das Handeln der AfD.«

    Unsinn. Natürlich kann ich einen Menschen als Arschloch bezeichnen, dessen Einstellung mir nicht paßt. Das ist vollkommen normal. Man sollte es nicht übertreiben mit den angeblich guten Manieren - man muß seinem Herzen auch mal Luft machen können. Vor allem dann, wenn Arschlöcher glauben, das, was unser Gemeinwesen definiert, was die Geschichte geformt hat, was Menschenwürde und Humanität fordern, in die Tonne treten zu können. Da darf man schon mal Arschloch sagen.

    »Der Argumentation nach müsste die Menge an Arschlöchern zugenommen haben«

    Darüber kann man nun tatsächlich diskutieren. Ich stehe auf dem Standpunkt, daß sie die ganze Zeit bereits da waren und sich schlicht nicht aus ihren Höhlen getraut haben. Das gilt mehr oder weniger für alle faschistischen Gedankenströme und Gruppierungen. Für lange Zeit nach der Zeit des Faschismus des zwanzigsten Jahrhunderts mußten sie sich im Dreck verstecken, weil ihr Gedankengut als kriminell und abartig galt. Jetzt kommen sie hervorgekrochen, weil es mit dem kollektiven Gedächtnis der Menschheit leider nicht allzu gut bestellt ist.
    Aber das ist wie gesagt nur eine persönliche Meinung.

    »Und was ist mit dem Wählern, die keine Arschlöcher sind und dennoch diese Partei wählen?«

    Das diese Fälle existieren, ist eine unbewiesene Behauptung. Diese Umkehr der Beweislast hat gerade in Deutschland eine unanständige Tradition hat. Was spricht denn gegen die Annahme, daß es sich nicht ausnahmslos um Arschlöcher handelt?

    »Und ist es zwingend ein Arschloch zu sein um eine solche Partei zu wählen.«

    Fragezeichen, nehme ich an.
    Ja, das ist es, wenn grundlegende zivilisatorische Mindeststandards in Frage gestellt werden. Da hört die Diskussion einfach auf! Ich diskutiere doch nicht mit jemandem, der foltert oder Kinder mißbraucht, nur weil derjenige darauf pocht, ein Recht auf eine originelle Meinung zu haben. Um nicht mißverstanden zu werden: Es handelt sich bei den genannten Beispielen um Menschen, die professionelle Hilfe brauchen! Aber Arschloch darf ich sie trotzdem nennen; eine völlig normale und nachvollziehbare Reaktion nachdem man den Betreffenden eingewiesen hat.

    Die AFD ist keine Partei, die mit einer großen Wählerschaft langfristig Fuß gefaßt hat. Aufwachen! Das würde an rechtsradikalen Parteien für die Nachkriegszeit eher auf die NPD zutreffen, wenn auch die politischen Unterschiede sehr gering sind.
    Und ein natürliches Recht darauf, daß man ihre Standpunkte und Meinungen diskutiert, haben sie selbstverständlich nicht. Es gibt Dinge, über die man als zivilisierter Mensch nicht mehr diskutieren muß. Was bei jedem Kleinkind klar ist (wirf das brennende Streichholz nicht in den Benzinkanister, hämmere nicht auf die Rückseite einer 88mm-Granate u.s.w.), soll der AFD neu aufgerollt werden?
    Wieso eigentlich?
    Reine Zeitverschwendung. Wäre ich Erzieher, würde ich empfehlen, daß sich diese Probanden erst einmal mit etwas Literatur auseinandersetzen. Dem Grundgesetz, dem Kapital, der Bibel und gegen die Langeweile ein paar Kapitel aus dem Kamasutra. Und wenn sie damit durch sind – Achtung! Jetzt wird’s doch noch interessant! -, dann diskutiert man nicht über den Inhalt des Grundgesetzes, sondern warum es genau so geschrieben wurde.
    Wie bei Kleinkindern. Oder echten Arschlöchern, was durchaus das selbe sein kann.

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