Vor einiger Zeit war ich auf einer Lesung. Als ich ankam, stand er draußen und rauchte. Ich schwankte leicht. Ob er mir wohl ein Kind machen würde, gleich jetzt? Der Grad zwischen Anbetung und Belästigung ist schmal, aber ich kenne die Grenze. Daher bin ich ihm auch nicht zur Last gefallen mit der Bitte um ein Selfie, auch wenn ich es als Fototapete gut hätte gebrauchen können.
Vielleicht wäre ich unbeschwerter vorgegangen, wenn ich nicht am selben Tag bei dem Versuch, zu einer angemessenen Garderobe zu kommen, in ein Zwischentief geraten wäre.
Auf dem Weg zur Lesung berichtete ich der Runde von den Dingen, die ich unter dem Kabinen-Flakscheinwerfer gezwungen war, in Augenschein zu nehmen.
Verständnisvolles Nicken.
„Du, mit mir und dem in Würde alt werden wird das auch nix. Ich kann das nicht.“
„Wem sagst du das? Ich hab’ überall so Huppel. Was ist das? Wo kommen die her?“
„Das ist nur die Beleuchtung.“
„Ja, aber im Sommer, am Strand, da ist es noch heller. Ich kauf mir ne Burka.“
„Mir sind noch nie Huppel an dir aufgefallen.“
„Du bist ja auch altersweitsichtig.“
„Ach, Huppel... sieh dir lieber mal mein Gesicht an, hier, diese Falten, die lass ich mir mit Hyaluronsäure wegspritzen, mir reicht’s, ich ertrag das keinen Tag länger.“
Dann öffneten wir alle Autofenster, weil uns heiß wurde. Es ist wie es ist.
Dieser Mann ist so schön, es ist unfassbar. Neulich auf der Lesung wollte ich so gerne irgendetwas geistreiches sagen, als ich in der Signierschlange an der Reihe war. Abgesehen davon, dass das generell schwierig ist, besonders bei einem Autor der beinahe ständig geistreich ist, schafft es gleich gar niemand mehr, angesichts von soviel physiognomischer Perfektion. Allenfalls Bill Murray in Lost in Translation.
AntwortenLöschenBill Murray, wirklich? Auf einen Typ bist du wirklich nicht festgelegt ;)
Löschen:D Nein, bin ich nicht. Aber ich meinte, dass Bill Murray es schaffte, angesichts von Scarlett Johansson. ;)
LöschenMeine Güte, Wladimir Kaminer! Ich fand ihn nie besonders toll, weder als Autor, noch als Beau. Aber sympathisch war er mir. Und jetzt, nach dem Lesen Deines Textes, recherchiere ich ein bisschen und stoße auf einen umwerfend attraktiven Mann.
LöschenDa sieht man mal wie gutes Altern geht und was Dich anbelangt, liebe Annika, musst Du Dir diesebzüglich die nächsten 30-40 Jahre sowieso gar keine Gedanken machen. Schön bleibt schön.
Tiker, jetzt denken alle, ich bezahle dich für deine Kommentare ;)
LöschenAber er sieht doch wirklich verdammt gut aus.
Niemand denkt das. Du hast doch kluge Leute um Dich versammelt und die kennen den Zusammenhang zwischen Seele und Schönheit.
LöschenUnd ja, er sieht sehr gut aus. Diese warmen Augen!
Einfach mal hier drauf klicken, eine Flasche Rotwein trinken (gegen die Falten) und die Welt ist wieder in Ordnung.
AntwortenLöschenIch habe minutenlang auf dieses Foto gestarrt.
LöschenMir fehlen immer noch die Worte.
Gottseidank hat er dann doch noch etwas aus sich gemacht.
"Einige Dinge, die ich über meine Frau weiß"
AntwortenLöschenHast Du es gelesen? Hast Du?
Ich habe einen Nachmittag auf dem Sessel gehockt und wollte das Buch nicht weglegen und wünschte mir sehr, eine echte russische Frau zu sein, nicht nur eine mit russischen Vorfahren, die so geliebt wird.
Hast Du nicht gelesen?
Dann...tu es.
Okay, ich bestell es mir ;)
LöschenUnd ich dachte bei dieser Überschrift höchst erfreut, dass du irgendwie den Bogen zu schönen Männern schlägst, die Zellulite haben. Mensch, Annika. :(
AntwortenLöschenAber eine der grossen Menschheitstragödien ist doch, dass Männer niemals Cellulite haben
LöschenEinspruch! Es gibt Zellulite bei Männern. Ich habe es gesehen! Aber ich musste sehr genau hinschauen. ;D
LöschenOk, den Wladimir Kaminer musste ich googlen.
AntwortenLöschenDas Ergenis hat mich einigermaßen beruhigt:
Offenbar gibt es noch tolle Frauen (also z.B. die Bloginhaberin hier), die mit ERREICHBAREN Maßstäben zufrieden sind.
Mich als Mann beruhigt das.
Ich bin durchaus Anderes gewohnt zu hören/lesen.
Und ich kann zur Beruhigung sagen: Ja, wir Männer haben vielleicht keine Zellulitisprobleme - dafür kann man DIE aber im Gegensatz zu..."Veränderungen" in der Haupthaardichte toll hinter modischen Beinkleidern verstecken. Schwer gestaltbar, wenn man versucht, die Hose übern Kopf zu ziehen, trotz aller Mode.
Endlich mal ein Problem, was Frau NICHT hat^^.
So leicht erreichbar finde ich seine Art von Attraktivität gar nicht, denn sie ist gepaart mit lakonischem Humor und Wärme (ich hoffe jedenfalls, dass er nicht nur so guckt, sondern auch daheim, wenn keiner hinsieht, ein freundlicher Mann ist).
LöschenDas ist wahr. Und vergiss nicht den Akzent, Annika! ;)
LöschenIch reihe mich dann mal in die Reihe der Kaminer-Fans ein. Als ich diesen Post las, erschloss sich mir diese Begeisterung nicht wirklich. Und dann las ich mein erstes Buch von ihm... Gut, ein Kind möchte ich jetzt nicht von ihm, da bin ich versorgt. Aber es hat nur drei Kapitel gebraucht und schwupps... verliebt. Wer so schreibt, muss ein toller Mann sein. Punkt.
AntwortenLöschenSiehste! ;)
Löschen