Freitag, 21. September 2018

Hausfrauenglück

Heute geht nun wirklich der Sommer zuende und da habe ich mir natürlich gedacht: ab ins Freibad. Ich war in diesem Sommer kein einziges Mal dort, denn bei der Gluthitze ist es dort Überbevölkerung und wahrscheinlich das ganze Becken vollgepisst. 

Leider war es geschlossen. Blödes Internet. Da stand geöffnet bis 19 Uhr. Aber ich musste ja nun den letzten heißen Tag nutzen. Schnell weiter, Gardinenhaken kaufen - ich hatte morgens alle Vorhänge in die Maschine gepackt, die trocknen ja ratzfatz bei 31 Grad und ich hatte eine Umdekorierung vor. Ich räum nicht nur gerne die Möbel um, ich hänge auch mal andere Sachen an die Fenster; naja, so sehr unterscheiden die sich nun nicht, ist alles so Leinenstoff, weil's das schönste Licht gibt, wenn man sie mal zuzieht.

Anyway, ich stöbere durchs Möbelgeschäft und da sehe ich's: mein Bett! Teufelsbraut, die ich bin, kaufte ich es sofort. Das muss extra erwähnt werden, denn ich brauche für jeden Schlüpperkauf einen 5-Jahres-Plan. Manchmal überlege ich 10 Minuten, welche Kleenex-Box mir am besten gefällt. Von Handcremes und Shampoosorten möchte ich gar nicht erst anfangen (wobei  ich mich meistens für Nivea entscheide, als Babyboomer bin ich da geprägt und mir kommen heute noch Tränen der Wut hoch, weil es keine Delial-Sonnenmilch mehr gibt).

Dann rasch nach Hause, immer noch erschrocken über meinen Wagemut, jetzt aber rasch auf den Balkon, die Hitze genießen. Aber da stürmte es schon und es bewölkte sich umfassend. Und ein riesiger Laster hielt vor der Tür, Fensterauslieferung beim neuen Nachbarn. Er ließ die ganze Zeit den Motor laufen, was man aber wegen des Sturms kaum hörte. 

Meine Wohnung kommt mir so düster vor, nach all den Monaten mit strahlendem Sonnenschein. Im Schlafzimmer staubt meine treue Kimaanlage ein, die bisher genau eine halbe Stunde lief und wohl frühestens in neun Monaten wieder gebraucht wird. 

Ich muss den Tatsachen ins Auge sehen: der Sommer ist vorbei. 



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