Dienstag, 14. Juli 2020

Ups, I dit it again


Heute war ich in einem Teil von Berlin, das ein bissel zerbeult ist. Dort erwarb ich den dritten und (hoffentlich) letzten Strandmon Sessel meines Lebens. 

Wunderbarer Nebeneffekt: ich weiß nun, dass ich nicht an einer koronaren Herzerkrankung leide, oder hätte ich sonst 10 Stockwerke hochlatschen können? Eigentlich lag die Wohnung mit dem Sessel im dritten Stock, aber die Verkäuferin hatte mir nicht ihren Nachnamen genannt, sondern bat mich, sie anzurufen, wenn ich vor der Tür stehe. Nur dass sie im 3. OG ohne Fahrstuhl wohne, das wusste ich.

Als ich dort ankam, rief ich an und niemand ging dran. Ich schrieb eine sms; keine Antwort. Geh ich doch schon mal in den 3. Stock, dachte ich, als sich die Haustür öffnete, weil jmd. das Haus verließ. Kurz überlegte ich, ob ich im Vorderhaus hochgehe oder im Hinterhaus. Entschied mich für ersteres und oben angekommen, rief ich noch mal an. "Oh, das tut mir leid, ich wohne im HH - ich lass die Tür auf."

Ich also ins HH. Im dritten Stock angekommen, war keine Tür auf. Ich ging in den 4. Stock, keine Tür auf. Rief sie wieder an, hier sei keine Tür auf. Sagt sie: Du bist doch in Hausnummer 183 a? 
War ich natürlich nicht. Ich war nur bis 183 gekommen. Also ab ins nächste Haus, HH, 3. OG. Oben angekommen ließ ich mich gleich in den Sessel fallen. Ich war unheimlich froh, dass ich noch lebte. 10 Stockwerke - ich war direkt berauscht von meiner Großtat.

Aber wir mussten den Sessel ja auch noch nach unten kriegen. Nach der ewig gültigen Maxime "Muss ja" gelingt auch den schwächlichsten unter uns einiges - et voila!


Was hat es nun für eine Bewandnis mit dem Blogtitel? Wie erwähnt, er ist der Dritte im Laufe der Jahre. 

  1. Den ersten (samt & beige) verkaufte ich recht schnell weiter, weil ich von einem kleinen auf ein großes Sofa umswitchte. Kein Platz mehr.
  2. Den zweiten (samt und dunkelgrün) musste ich haben, obwohl immer noch kein Platz war. Nach einem Monat sah ich ein, dass ich nicht in einem Möbellager wohnen möchte. 
  3. Den dritten (grau) kaufte ich in Kenntnis meiner rasch einsetzenden Verkaufswut gebraucht über ebay, diesmal für mein Schlafzimmer. 
Farblich passt er. Vom Platz her, nun ja. Aber meine Sehnsucht nach einem Sessel, in dem ich bequem sitzen und lesen kann, wurde übermächtig, denn ich bin dem hinfläzen entwachsen. Wenn diese motorisierten Relaxsessel nicht so grauenvoll hässlich wären, ich hätte schon längst das Sofa entsorgt und mir drei dieser Sessel hingestellt. Mit elektrischer Aufstehhilfe, wenn mal wieder ein Bandscheibenvorfall jugendlich-vitale Möbelnutzung verhindert. 

Aber das ist alles Zukunftsmusik. 

2 Kommentare:

  1. Man kann dem hinflätzen entwachsen?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Und wie man das kann! Ich hätte nie erwartet, dass ich mal solche Bedürfnisse nach einem Sitzmöbel entwickle, das meinen Rücken stützt und auf dem ich meine Arme bequem ablegen kann und das genau die richtige Neigung hat - in Bezug auf diese 3 Kriterien ist mein neuer Besitz übrigens ungeschlagen. Und hab wirklich alles probiert, inkl. Eames Lounge Chair.

      Ich fürchte, es wird der Tag kommen, an dem ich sagen werde "Am liebsten sitze ich auf Holzbänken"

      Löschen