Mittwoch, 26. Dezember 2018

Das Mütterle netflixt

Vor Weihnachten kündigte ich an, dass ich meiner Mutter Netflix einrichten werde. Reaktion wie zu erwarten war: "Nein, will ich nicht, lass ich in Ruhe mit diesem Mist." und Beschwerde bei meiner Schwester, dass ich ihr wieder "was aufdrängen will" und darausfolgernder Ordnungsruf meiner Schwester an mich, ich solle sie doch mit so etwas in Ruhe lassen, das braucht doch ohnehin kein Mensch.

Wenn ich überhaupt einen Menschen kenne, der sowas braucht, ist es meine Mutter. Nicht weil sie eine besessene Fernseherin ist, aber die Werbung überall und zwischendurch sorgt immer wieder für heiligen Zorn.

Heiligabend kommen wir an und ich rühre nicht am Thema. Heiligabend wird bei uns traditionell die Glotze nicht angemacht. 

Am ersten Weihnachtstag sage ich, so, ich zeige euch das mal. Alles kann, nichts muss. Ich richte alles ein und erkläre, wie es funktioniert. Mein Schwager bekommt ganz große Ohren - auch er eigentlich ein Verfechter von sowas-braucht-kein-Mensch. Aber die gigantische Auswahl beeindruckt meine medien- und technikferne Familie. Und alles ohne Werbung. Ich lasse meine Mutter üben, wie sie reinkommt und wie sie auswählen kann.

"Gibt's dort auch 'Shaun, das Schaf'? Das habe ich immer so gerne mit Enkelkind 1 geguckt, was habe ich gelacht."

Okay, ich erkläre ihr das Suchprogramm. Wenn 'Shaun das Schaf' überzeugen kann, bitte schön. Sie ist beeindruckt, dass Netflix auch das Schaf hat. Ich lasse sie üben, immer mal wieder im Laufe des Tages. 

Meine Schwester und mein Schwager sind unterdessen angefixt. "Einen Platz habe ich noch übrig, kostet nur 3,50 im Monat." Sie wollen das nun auch haben. Wir zappen uns durch "Die tollsten Häuser der Welt" und "Unser Planet". Meine Mutter ist nun überzeugt und durchdringt die Bedieneroberfläche recht schnell.

Nachts sitzen wir zwei noch bis 1 Uhr morgens zusammen und reden. Ich sage irgendwann, dass ich mir jetzt die Zähne putze und sie in dieser Zeit noch mal üben soll - das erste Mal ganz allein. Als ich wieder ins Wohnzimmer komme, schaut sie selig 'Shaun, das Schaf'. 

Bin echt stolz auf sie, abgesehen davon, dass ich hoffe, dass sie sich eines nicht allzu fernen Tages auch andere Sachen ansehen wird. Wo sie schon googelt, was das Zeug hält und alle whatsapp Nachrichten mit Emojis aufpimpt, als ob sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht hat. 

Außerdem ist sie ihren jüngeren Schwestern weit voraus, die sich kategorisch verweigern, obwohl sie von ihren Kindern ebenfalls Smartphones geschenkt bekommen haben, vor Jahren schon. Allerdings sind meine Cousinen und Cousins weit weniger durchsetzungsfähig als ich. Man muss durch diese Momente einfach durch, wenn in den Augen der Mutter Mordlust schimmert. 



Donnerstag, 20. Dezember 2018

Mission accomplished

Als ich dann letzten Samstag kränklich zu Bett ging, wurde der Hund aus Solidarität auch krank. Gegen 3 Uhr morgens schlich er um mein Bett herum und fiepte. Ich wurde wach und fragte erzürnt, ob er von allen guten Geistern verlassen sei. Er fiepte weiter und mir dämmerte: Gefahr in Verzug.

Also Wintermantel über den Schlafanzug und mit ihm vor's Haus. Ich blieb in der Tür stehen, der Hund schiss großräumig den Vorgarten voll; er hatte offenbar den Norovirus. Den Rest der Nacht war aber Ruhe und ich war ihm zu großen Dank verpflichtet, dass er mich wachgefiept hatte, anstatt einfacherhalber ins Wohnzimmer zu scheißen. 

Den Rest der Woche verbrachte ich schlafend, essend und fernsehend. Mein Biorythmus ist völlig durcheinander, ich habe unterdessen recht unorthodoxe Zeiten der Nahrungsaufnahme und des wohligen wegdämmerns (immer direkt nach dem Essen). 

Zwischendurch gehe ich an die frische Luft, Weihnachtsgeschenke besorgen. Nur weil die Familie sich nichts schenkt, was im Grunde nur drei Schwestern und eine Mutter betrifft, sind ja noch viele andere Menschen zu bedenken. Nichten, Patenkinder, Freunde und meine Kollegin Bling Bling, die mich in den Christmas Garden eingeladen hat. Letztere ist unheimlich einfach zu beschenken. Ich darf einfach ganz schreckliches Zeug mit Pailletten und Lurex kaufen und dann freut sie sich 'nen Kullerkeks. Es macht mir großen Spaß, sie zu beschenken, weil Glitzerzeug gerade so en vogue ist. Wird einem ja hinterhergeschmissen. 

Mir selber verbiete ich natürlich, sowas gut zu finden. Ich habe mir von Anbeginn an Puristik verordnet und daran wird sich auch nichts ändern.

Das größte Weihnachtsgeschenk habe ich mir selber gemacht. Ich war heute in der Apotheke und bin dort zufällig auf eine Waage gestiegen, mit Stiefeln, Wintermantel und Bree-Rucksack auf dem Rücken. Ich bekam einen Schock als ich mein Gewicht sah und brüllte durch die Apotheke "Stimmt die Waage? - denn ich wog genausoviel wie daheim ohne was an. Die Apothekerin kam und stellte sich selber drauf. "Die Waage stimmt", sagte sie mit fester Stimme. "Das ist doch nicht möglich" flüsterte ich.

Ich schwebte nach Hause und öffnete entschlossen meinen Kleiderschrank. Dort habe ich wie jede vernünftige Frau eine Ecke mit Klamotten, die mir seit 10 Jahren nicht mehr passen. Ich probierte ein Teil nach dem anderen an und alles passte wie angegossen. Ich steh immer noch unter Strom. 


***

Liebe Schokoladen-Junkies: ich will nicht klugscheißen. Aber wenn ich das geschafft habe, schafft das jede/r andere auch: 4 Tage Hölle, 10 Tage Dauerhunger, dann ist die Sache erledigt. Ich dachte, mir wird alles genommen, aber das ist Quark. Nach 14 Tagen - ohne dass es sonstige Veränderungen im Leben gegeben hat - ist man auf einmal fit, wach, gutgelaunt und Treppen sind ein Klacks. Es könnte drei Wochen junge Hunde regnen, es würde mich nicht stören. 

Nun höre ich öfter "Ich könnte das nicht, ich brauche das gerade, ist alles so stressig." Ich sag da nix zu, ist ja jeder erwachsen. So habe ich ja auch geredet und gedacht. Aber jetzt weiß ich, dass diese Erschöpfung überhaupt nur von übermäßigem Zuckerkomsum verursacht wird; und das hält man dann für seine in Stein gemeißelte, unabänderliche Lebensrealität. Das Alter. Die Wechseljahre. Der Chef. Das Wetter. Dabei.. ich wiederhole mich.

14 beschissene Tage, nicht mehr und nicht weniger. Lohnt sich.

Samstag, 15. Dezember 2018

Das mysteriöse Ding

Nachdem ich mir gestern wieder den Hund ausgeliehen, heut in der Früh und dann noch mal am Nachmittag mit ihm im Wald war, dann neue Glühlampen gekauft und angeschraubt hatte, noch eine Portion zucker-und mehlfreie Kekse gebacken habe, ein Foto aus der Heimat bekam, auf dem meine Nichte mein erstes und einziges Abendkleid trägt, in dem sie gerne konfirmiert werden möchte (was meine Mutter so alles aufhebt), ich mir mein Müsli machte gegen 16 Uhr, begann es: Halsweh und Niesanfälle. Die letzte Erkältung hatte ich vor bald zwei Jahren und eigentlich dachte ich, ich wäre immun, bei dem vielen Ingwer, den ich mir einverleibe.

Aber all diese rücksichtslosen Menschen (m/w/d), die aus falsch verstandenem Ehrgeiz mit Fieber und Rotz die Büros entern, haben es am Ende doch geschafft, mich zu infizieren. Immerhin, besser eine Woche vor als direkt an Weihnachten. Also schreibe ich noch schnell etwas, bevor ich mich die nächsten Tage malerisch ins Bett lege. 

Was soll ich sagen: morgen werde ich wohl die 500.000 Klicks erreichen. Dafür vielen Dank an alle, die hier lesen und an die, die mich verlinkt haben. Nun könnte ich anbieten, dem 500.000sten Besucher das schreckliche Ungetüm vom Schrottwichteln zu überlassen, dessen Sinn sich niemandem erschlossen hat. Aber das lasse ich lieber, denn es wird niemand haben wollen.

Was ist das nur?

Im Wald heute ist mir das erste Mal eine unfreundliche Hundebesitzerin begegnet, im Schlepptau eine zweite unfreundliche Hundebesitzerin. Als mein Leihhund begeistert auf die beiden Hunde zulief, zerrten die beiden Damen ruppig an ihren Hunden herum und zischten "Vergiss es, egal wer's ist". Die eine der Beiden, die Chefin, war gekleidet wie eine BdM-Gruppenführerin, so eine Försterin mit militärischer Anmutung. Breitbeinig und übellaunig befehligte sie ihren Hund, der nix zu lachen hatte. Die Begleiterin, Typ verhuschte graue Maus, ruppte aus Solidarität auch an ihrem Hund herum.

Das hasse ich ja, Leute, die immerzu grundlos an der Hundeleine reißen. Ich stell mir immer vor, dass die in ihrem gesamten restlichen Leben rein gar nichts zu sagen haben und dann kaufen die sich einen Hund und können ihre verschwiemelten Allmachtsphantasien ausleben. Und dann labern sie so'n Quark, wie "Menschen haben mich immer nur enttäuscht, aber mein Hund enttäuscht mich nie." Aber dann enttäuscht er sie doch, zum Beispiel, wenn er Sachen machen will, die Hunde machen. Schnuppern und andere Hunde angucken. Ganz große Verbrechen. Müssen sanktioniert werden. 

Naja, es geht auf Weihnachten zu. Ich habe selten so eine entspannte dunkle Jahreszeit erlebt. Mir macht das gar nichts aus. Es ist wie früher, als mir alle Jahreszeiten gleich lieb waren, ich fand die Abwechslung gut, die uns unsere Breitengrade bieten. Ich verjünge mich sozusagen, einstellungsmäßig. Das kann jetzt für immer so bleiben und vieles andere auch.



Sonntag, 9. Dezember 2018

Pantoffelheldin

Zum hundertsten Mal in Folge hat sich meine Familie in die Hand versprochen, dass wir uns zu Weihnachten nichts schenken. Als meine jüngste Schwester vor einiger Zeit schrieb, dass sie diesmal wirklich, ernsthaft, definitiv keine Geschenke machen wird, atmeten wir anderen erleichtert auf, denn sie hat bisher noch jedes Jahr auf's Neue für beschämte Momente gesorgt, weil sie natürlich unseren Pakt boykottiert hat. 

Und sie ist eine großartige Schenkerin. Ich bin ja eher so die Gutscheinschenkerin, was daran liegt, dass ich a) völlig einfallslos bin, was by the way überhaupt nicht in mein Selbstbild passt und b) selber gerne Gutscheine bekomme. Nichts schöner als in Läden herumzuschlendern und mir aussuchen können, was ich möchte.

Da aber in diesem Jahr keine peinlichen Momente gepaart mit Schuldgefühlen anstehen, habe ich beschlossen, mir selber was zu schenken. Ich zuckerfreie Sportskanone hab's aber auch verdient.

Und ich wusste genau, was ich wollte. Eine neue Geldbörse und Hausschuhe. Ich bin ein Fan von Hausschuhen, könnte ich mir andauernd kaufen. Auf dem Hausschuhmarkt hat sich einiges getan. Als ich neulich woanders zu Gast war, bot man mir diesen Schuh an. Natürlich hat man heutzutage Gästehausschuhe, die meistens die abgetragenen sind, zu schade zum wegwerfen, immer noch gut genug für Transitgesindel, das die eigene Wohnung bevölkert. Ich selbst könnte an die 10 Leute mit eigenen Pantoffeln versorgen, da einige Freundinnen und Verwandte neuerdings selber welche stricken und herschenken.

Jedenfalls: ich schlüpfte rein und dachte "Meiner". 

Ich googelte und dachte, 50 € für einen Hausschuh? Das sind ja 100 Mark. Ist das nicht spätrömische Dekadenz? Andererseits so flauschig, warm und trotzdem fest, nie wieder kalte Füße, das ist doch auch was wert. Genau: weil ich es mir wert bin.



Weil ich mir heute besonders viel wert war und ich jede Menge spare, weil wir uns nichts schenken, bin ich in den nächsten Laden, Portemonnaie kaufen. Auch hier hatte ich genaue Vorstellungen und da ich mir nur alle 7-8 Jahre ein Neues kaufe, habe ich mich für dieses Modell entschieden. Ich wollte schon immer eins mit Reißverschluss drumherum, weil da nix rausfallen kann.

Während ich das so schreibe, frage ich mich, wen das wohl interessieren wird. Vermutlich niemanden. Aber ich bin so befriedigt davon, dass ich was Schönes wollte und was Schönes bekommen habe und was gibt es Schöneres, als in mollig warmen Hausschuhen das neue Portemonnaie zu befüllen?

Bevor ich das tun konnte, musste ich vorher noch in die Haifischbar mit der Auftragsmörderin und der Dezemberaffaire. Wir besprachen "Dogs of Berlin". Erstere war vorgestern aus Gründen auf der Premierenparty und versorgte uns mit Promifotos. 

Kackt ja voll ab gegen "4 Blocks". Ist so ärgerlich unrealistisch, während bei "4 Blocks" nur Tony Hamady unrealistisch ist, weil der einfach zu gut ist und man bei Grausamkeiten, die man ihm ins Drehbuch schrieb, immer denkt "Wirklich? Das bist doch nicht du." Man hat ihn von Herzen gern, was einem Clanchef im wahren Leben wohl eher selten passiert. 

Dann packte die Auftragsmörderin zwei vollendet hübsche Tütchen aus. Hat sie doch 30 Gläser vegane Linsen-Ingwer-Aufstriche hergestellt und uns je zwei Gläser zu Weihnachten geschenkt, dabei ist erst der 8. Dezember, deshalb war ich auch nicht beschämt. Jetzt frage ich mich, mit welchem Gutschein ich ihr eine Freude machen kann. Vielleicht stricke ich ihr auch Hausschuhe.


Montag, 3. Dezember 2018

Görlitz Görls

Ich hatte mir immer schon mal gewünscht, mit einer Horde übermütiger Bayer-Uerdingen Fans im Regio nach Cottbus zu sitzen, von der Polizei in die Bahnhofshalle eskortiert zu werden und von lauten Gesängen einen Hörsturz zu erleiden. 

Natürlich hatten wir nicht vor, dem Fußballgott zu huldigen, sondern mit einem Aufenthalt von 4 Minuten direkt weiter nach Görlitz zu fahren. Leider hielt der Zug 3 Minuten vor Ankunft in Cottbus auf freier Strecke, was uns einen einstündigen Aufenthalt im Cottbusser Bahnhof bescherte, inmitten von Polizisten und Gegröle, bevor wir weiterfahren konnten. 

Der Weg ist das Ziel, wiederholte ich wie ein Mantra. Auch als ich vor dem einzigen Bahnhofsklo in einer riesigen Schlange stand und eine widerlich erkältete Frau mir derart auf den Pelz rückte, dass ich sie beinah niedergeschlagen habe. Ging aber nicht, wegen der vielen Polizei.

Bei lausigen Temperaturen und eisigem Ostwind kamen wir in Görlitz an und liefen drei Stunden über den Weihnachtsmarkt. Nun stellt man sich das im Sommer immer so herrlich vor, lasst uns nach Görlitz fahren, da ist der Weihnachtsmarkt besonders schön, und dann stellt sich am Ende doch nur wieder heraus: Kennste einen, kennste alle. Laaangweilig. Ich habe nichts gekauft, außer Zigaretten im polnischen Teil der Stadt. So gesehen eine erfolgreiche Städtereise.

Aber die Häuser. Nun ja, eins schöner als das andere. Aber erschreckend: nirgendwo Licht in die Fenstern. Da wohnt nämlich niemand mehr. Man kann dort 120 qm Altbauwohnungen mit Terasse für 600 € warm mieten, aber das will wohl keiner. Eine Tragödie, wenn man mich fragt. Und anderswo werden Turnhallen vollgepfercht. Ein Irrsinn. 


3 Zi, EBK, Balkon, 350 € warm

Und es wurde noch tragischer: um 18 Uhr hatten wir den Weihnachtsmarkt abgegrast und wollten nun in der Nähe des Hotels noch einen Kaffee trinken, aber ab 18 Uhr werden die Fußgängerwege hochgeklappt. Gähnende Leere nunmehr auf den Straßen, nur die überall in der Stadt aufgehängten riesigen Huttenreuter Sterne verströmten ihr warmes Licht.

Was macht man an einem Samstagabend in einer fremden Stadt, wenn alles zu hat? Wieder zurück auf den Weihnachtsmarkt und darauf hoffen, dass dort in der Nähe noch ein Lokal auf hat? Das ging nicht, wir wollten keinen Ermüdungsbruch in unseren zarten Fersen riskieren, denn die ganze Stadt besteht aus Kopfsteinpflaster. 

Vor allem für mich ein Graus, denn das Grüppchen schlenderte derart langsam durch die Gassen, dass es mich halb verrückt machte, denn unterdessen bin ich nur noch 5 Kilo von meinem Idealgewicht entfernt und bewege mich seit Wochen vorzugsweise raschen Schrittes durch die Stadt. Ich bin inzwischen so schnell wie der Wind und wenn ich mich langsamer bewegen muss, wird mir sofort kalt, da hilft auch der wärmste Mantel nebst dämlicher Mütze nix. Bin mal gespannt, ob ich demnächst endlich mal ein Hutgesicht bekomme. Wenn man mich aus der Ferne fotografiert, sieht es schon gar nicht mehr so schlimm aus, immerhin.

Anyway, was blieb uns übrig? Kino, natürlich, what else? Das hatte Gottseidank noch auf. Und dafür fährt man nun mit dem Wochenendticket durch die Republik und wird von aufdringlichen Menschen angehustet.

Am nächsten Tag den ganzen Weg noch mal, aber diesmal über die Südstadt, unten an der Neiße entlang. Schön war, dass es hell war und wir mal alles sehen konnten. Aber mein Grüppchen schlenderte weiter lahmarschig am Ufer entlang und machte pausenlos Selfis, wofür sie sogar stehen blieben - ich fror und fror vor mich hin. Ich machte nur künstlerisch wertvolle Landschaftsfotos, ich weiß ja hinlänglich, wie ich aussehe. 

Kaum saßen wir im Zug zurück nach Berlin, da fing es auch schon an zu schütten und wir lobten das Wetter, dass es bis dahin sehr gut gemeint hatte. Im Überschwang wurde beschlossen, dass wir das jetzt jedes Jahr machen: einen Weihnachtsmarktbummel in einer anderen Stadt. 

Ich hoffe mal, es gibt noch genug Weihnachtsmarkt-Städte an der polnischen Grenze, damit ich wenigstens an frische Zigaretten komme. 


Montag, 26. November 2018

Der Freundinnen-Pakt

Bei unserem traditionellen Kampfbacken, immer am Wochenende vor dem 1. Advent, was am Nachmittag beginnt und nach Mitternacht endet, bin ich auf die zündende Idee gekommen, wie man später seine Rente aufbessern kann, wenn man nie geheiratet wurde. Ich sag bewusst "wurde", denn viele meiner Freundinnen würden gerne ihre langjährigen Zausel heiraten, aber die zieren sich. 

Wisst ihr was, sage ich, wir heiraten einfach uns. Das ist erlaubt und die, die überlebt partizipiert von der Rente der Verblichenen. So schlägt man Väterchen Staat ein Schnippchen, dem man jahrelang die Rentenbeiträge erschuftet hat und der davon profitiert, dass heutzutage eher getindert als geheiratet wird.

Wir finden die Idee famos und eine von uns will das noch in der Nacht ihrem Heißgeliebten sagen, in der Hoffnung, dass er sich besinne - aber da sehe ich schwarz. 

Die eine unter uns, die Beamtin auf Lebenszeit ist, verweigert sich der Idee. Mensch, rufen wir, dir wird doch bei lebendigem Leib nix genommen, erst wenn du stirbst, bekommt eine von uns deine Pension. Oder du bekommst noch eine Schippe drauf, wenn du überlebst. Das ist doch super. Aber se will nich. 

Dafür bietet sie an, in ihrem Haus eine WG zu eröffnen, sobald das Töchterlein in die Welt geht. Dabei guckt sie mich an, denn sie hat Angst, dass ich am Ende doch noch eine Wohnung im Fliegerviertel finde; was so gut wie ausgeschlossen ist, das weiß jedes Kind.

Dann erörterten wir, ob wir die Stadt brauchen, wenn wir alt sind. Oder ob das Land nicht auch reichen würde. Wie oft ginge man tatsächlich ins Kino, Theater, Museum oder in die Philharmonie? Doch eher in homöopathischen Dosen, oder? Eine andere sagt, dass aber selbst in Brandenburg die Mietpreise steigen, da lohne sich eine romantische Phantasie vom urigen Berliner Umland nicht. 

Eine andere sagt, wenn wir erst mal alle in Rente sind, werden wir uns zu Tode langweilen und deshalb pausenlos Unternehmungen starten, dafür brauche man eine Stadt wie Berlin. 

Unbedingt, sage ich, unbedingt. Ich wüsste nicht, was mich aus Berlin locken könnte, außer ich werde nach allen Regeln der Kunst gentrifiziert. Aber dann ziehe ich einfach in das Haus gegenüber, zur Beamtin. 

Aber vorher müssen alle Freundinnen untereinander heiraten. Das sollte eine Bewegung werden. 


Donnerstag, 22. November 2018

Mein Rechner ist dann mal weg

Mein Rechner ist seit dem neuesten Update lahmgelegt. Er ist jetzt beim PC-Doktor. Ich hoffe, er überlebt. Wenn ich da an meinen ersten Laptop denke, der mir 13 Jahre treue Dienste erwiesen hat, bevor er sich in die ewigen Jagdgründe verabschiedet hat, bin ich schwer enttäuscht von diesem noch recht jungen Dingelchen. Kaum drei Jahre alt und schon kackt er ab. Beziehungsweise wird er gekillt von so einem blöden Update.

Auch Pantoufles Fernwartung hat nichts genutzt. Dennoch allerliebsten Dank an ihn.

Ich hoffe, es geht hier bald weiter.  Ich möchte doch gerne davon erzählen, wie der bescheuerte Fachmann mich ernsthaft gefragt hat, ob ich zu Hause überhaupt Internet habe und ob ich nicht vielleicht doch das falsche Kennwort eingegeben habe und wie ich dann beinahe über den Tisch gesprungen bin. Und wie dann gottseidank ein ungefähr 19-jähriger Nerd übernommen hat.

Samstag, 17. November 2018

Das Pferd, der Hund und ich


Heute unter erschwerten Bedingungen ein Spaziergang mit zwei Pferden, zwei Frauen und dem Hund, der angeleint sein musste, bis wir draußen auf dem Feld waren.

Linker Hand also ein 30 Kilo Hund, der mir bald die Schulter auskugelte, weil der vor Kraft nicht laufen kann, rechter Hand 600 Kilo Pferd, für das ich Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen musste. Ganz rechts die wunderbare Pferdebesitzerin mit dem anderen Pferd.

Es waren 5 Grad und das ist die Wohlfühltemperatur für ein Pferd. Selbst mein eigentlich komatöses Freiberger-Massiv ging heute recht flott, so vital habe ich sie noch nie erlebt. Außerdem kugelte sie mir die rechte Schulter aus, weil sie ununterbrochen grasen wollte, währenddessen der Hund - ohne jedes Gefühl für Gefahren - mit dem Führstrick fangen spielen wollte. 

Zwei Dinge, die ich immer befürchtet habe, sind heute passiert. Erstmal bekamen die beiden Pferde Stress miteinander und keilten aus und später erschrak sich mein Pferd und rannte los. 

Meine Reflexe funktionieren jedenfalls 1 a. Ich ließ sofort den Strick los, den ich mir eine Sekunde zuvor um die Hand herum geschlungen hatte - das darf man niemals tun und ich habe es auch noch nie vorher getan. Aber: ich ließ den Strick fallen wie eine heiße Kartoffel und deshalb wurde ich auch nicht zu Tode geschleift; was allerdings auch kaum möglich gewesen wäre, denn nach 3 Galoppsprümgen blieb es auch schon wieder stehen.

Puls 200 hatte ich trotzdem und ich meinte, dass ich heute dann doch nicht so gerne mitten durch den Wald gehen möchte, lieber den Weg zurück am Wald entlang. Das ist ein Unterschied.

Aber Pferdebesitzer haben ja immer noch Alternativen: weiter bis zur Straße und dort dann den Weg durch den Wald. Also auf einer richtigen Straße durch den Wald. Ist mehr Platz und nichts zum grasen.

Fand ich gut. Bis dann die Autos kamen. Und eine Reiterin von hinten, deren Pferd außerordentlich üble Laune hatte.

Und die bescheuerte Radfahrerin, die nicht auf den Schotter neben der Straße ausweichen wollte, sondern auf uns zufuhr wie eine besengte Sau und wohl hoffte, dass wir ihr ausweichen. Sie hatte offenbar vor, sich zwischen den beiden Pferden durchzuquetschen, was direkt einen erweiterten Suizid nach sich gezogen hätte, wenn ich sie nicht doch angberüllt hätte, dass es ziemlich dämlich ist, was sie da vor hat. In letzter Sekunde wich sie aus, die narrische Kuh. 

Aber der Hund hatte Spaß. Der lebt ja im Hier und Jetzt.

Mittwoch, 14. November 2018

Die stille Revolution

Die Stille Revolution - Trailer

Der Upstaalsboom-Weg 

Vortrag Bodo Jansen

Durch eine Freundin bekam ich den Hinweis, dass es eine Veranstaltung gibt, auf der es um Führung geht. Ein Film sollte gezeigt werden, anschließend eine Diskussion. 

Ich setzte mich in den Kinsosessel, der Platz neben mir war noch frei. Und dann fing der Film an. Es wurde sehr still um mich herum und recht schnell auch in mir.

Ein Manager macht eine Mitarbeiterumfrage und erfährt, dass er von seinen Vasallen als komplett überflüssig eingeschätzt wird. Das schockiert ihn und er versucht, neue Wege zu gehen. Davon handelt der Film.

Nach 20 Minuten erschrak ich mich zu Tode, weil sich ein Mann über mich beugte, ob der Platz neben mir noch frei sei. Er setzte sich hin und schien nach kurzer Zeit ebenso ergriffen, wie ich es schon war. Ich kann nicht festmachen, woran ich das gemerkt hatte, denn er saß still und stumm neben mir, aber das ganze Kino schien berührt.

War so etwas wirklich möglich? Gibt es solche Manager auch in echt? Die wirklich wollen, dass es ihren MitarbeiterInnen gut geht, dass sie einen Sinn sehen, in dem was sie tun und dass sie Wertschätzung erfahren? Die wirklich selbstreflektiert sind?

Ich erinnerte mich, dass ich das Glück hatte, 18 Jahre in einem solchen Unternehmen zu arbeiten und ich war mir schon damals bewusst, dass ich im Paradies bin. Aber ich hatte schon länger nicht mehr daran gedacht, wie es ist, wenn man mit wirklicher Wertschätzung behandelt wird, wenn der Chef die Gewinne mit seinen Mitarbeitern teilt, wenn er freundlich und fürsorglich ist. Was bin ich gerne ins Büro gefahren, damals. 

Wie arbeite ich dagegen heute? Mit unverhohlener Verachtung wird mit und über uns gesprochen. Vollkommen absurde, zweck- und sinnlose Entscheidungen werden getroffen, die keiner mehr versteht. Resignation auf der einen Seite, Mobbing untereinander und hoher Krankenstand auf der anderen Seite. Und das scheint sogar gewünscht. 

Ab und an musste ich ein paar Tränen wegwischen, weil der Druck, unter dem ich arbeite, so deutlich wurde. Ich fragte mich, ob im Publikum auch Chefs sitzen und was die jetzt wohl denken.

Als der Film endete, blieb es lange still. Der Mann neben mir fragte mich vertraulich "Wie lange lief der Film schon, als ich kam?" Ich antwortete "20 Minuten. Sind Sie ein Chef?" Ja, sagte er und stellte sich vor. Dann wurden wir unterbrochen, denn es wurden 8 Stehtische aufgebaut, World Café, hasse ich. Acht Chefs verschiedener großer und kleinerer Berliner Unternehmen als Gastgeber sollten die drei Fragen moderieren, die wir alle am Anfang in die Hände gdrückt bekamen. Für jede Frage 15 Minuten Diskussion und alle 15 Minuetn den Tisch wechseln.

Ich finde nichts so überflüssig wie Worldcafés und wollte mich davor drücken, unauffällig verschwinden. Jetzt mit wildfremden Leuten 45 Minuten reden, keine Lust. Aber dann wurden es die besten Gespräche, die ich in den letzten Wochen geführt habe. Und die 45 Minuten waren entschieden zuwenig.

Die drei Fragen:
1. Was löst der Film "Die stille Revolution" bei mir persönlich aus?
2. Wieviel "Stille Revolution"wünsche ich mir ein meinem Unternehmen?
3. Welche Stolpersteine der "Stillen Revolution" gibt es in meiner Arbeitswelt und wie können diese überwunden werden?

Am Ende Häppchen und Wein. Und niemand hat seine Visitenkarte gezückt, darum ging es ausnahmsweise mal nicht. Sondern nur um Austausch über Ängste, Resignation und Ideen, wie man es ändern könnte, zwischen wildfremden Menschen, die einander sehr nahe kamen für eine Weile. Kein Gespreize, kein "ich bin der und der und komme von dort und dort und da mache ich das und das".

Der ganze Abend eine einzige, unverhoffte Wohltat.

Ich muss jetzt nur meine Chefs überzeugen, sich diesen Film anzusehen.


Montag, 12. November 2018

Männer, aufgepasst!



Ein Paar fährt in den Urlaub nach Thailand. Dort bekommt er einen Schlaganfall. Sie sind auf einer Insel und es braucht fast zwei Tage, bis sie in einem Krankenhaus ankommen, allerdings ohne Stroke Unit.

Sie sucht hektisch in seinem Handy, damit sie alle benachrichtigen kann, sein Chef, etc. Dort findet sie heraus, dass er seit zwei Jahren eine Geliebte hat.

Sie bleibt bei ihm die drei Wochen, bis er nach Deutschland ausgeflogen werden kann. Sie bleibt auch noch ein paar weitere Monate bei ihm, denn nun ist er ein Pflegefall. Dann geht  sie. Seine Geliebte hatte ihn gleich verlassen.

Er sitzt nun allein in einer winzigen 1 Zimmer Wohnung, halbseitig gelähmt. Kein Rockstarleben mehr.

***

Ein Paar fährt in den Urlaub. Dort wird er sehr krank, er wird ausgeflogen und kommt mehr tot als lebendig an. Er überlebt nicht.

Sie findet Zeugnisse von diversen Nebenbeziehungen, die er sehr diskret nebenher führte. Leidenschaftliche Briefe, Worte, die sie nie von ihm gehört hat. Sie weiß nicht, ob sie trauern oder wüten soll. 

***

@ Männer: dem Prinzip, dass man mehrere Menschen auf einmal lieben kann, möchte ich gar nichts entgegensetzen. Soll's alles geben. Meint man günstigenfalls nicht mal böse. 

Aber: werdet nicht krank und geht auch nicht über den Jordan, bevor ihr alles vernichtet habt, was eure Frauen nicht zu Lebzeiten wissen sollten. Das ist das Mindeste an Fürsorge, was sie erwarten darf.

Sonntag, 11. November 2018

Das Leben mit Hund

"Nein!", sage ich, "Ich hätte Sie glatt 20 Jahre jünger geschätzt."
Die Dame wird von ihrer 77 jährigen Freundin begleitet, die eben noch energisch Stöckchen geworfen hat. Was soll ich sagen, viel weiter kann ich auch nicht werfen.  
"Im März werde ich 100."
"Und da laufen Sie noch munter draußen herum. Das ist ja toll. Sie sehen keinen Tag älter aus als 80."
"Ja, aber ich werde langsam vergesslich und ein bischen taub." 
"Aber wir genießen unser Leben, nicht wahr Gertrud?" wirft die andere ein, deren volles blondes Haar zu einem Zopf gebunden ist und deren braungebranntes Gesicht von früherer umwerfender Schönheit zeugt.
80 ist das neue 50.

Bin mal wieder mit dem Hund unterwegs und mit Hund lernt man Land und Leute kennen. Hundebesitzer ziehen sich an wie Motten das Licht. Alle auf der Suche nach Spielkameraden für den eigenen Hund. Wenn man Glück hat, findet man zwei, drei Hunde, mit denen der eigene wie bekloppt durch den Wald rast. Da hat man das Gefühl, die powern sich richtig aus und Spaß haben sie auch dabei, mit ihresgleichen Hochgeschwindigkeitsrekorde aufzustellen.

Am schnellsten sind drei Möpse. In Lichtgeschwindigkeit hetzen sie zwischen den Bäumen lang und ich murmele "Bis einer heult", denn lange kann es nicht dauern, bis einer mit Karacho vor den Baum knallt. Aber trotz des Irrsinnstempos passiert nix.

Ungemütlich wird mein Leihhund nur, wenn er sich um Ball oder Stock kloppt. Da merke ich, was in ihm steckt. Ein explosives Raubtier, mit dem nicht zu spaßen ist. Die meisten Hundebesitzer bleiben gelassen, "Ach, das machen die untereinander aus", ich hingegen seh das Blut schon fließen. "Ohne ist der nicht", bekomme ich zu hören, aber eher mit anerkennenden Unterton. Nun ja.

Später begegnet mir ein Radfahrer mit zwei riesigen Hunden, viel größer als mein Massaker-Hund. Der eine springt sofort auf mich zu und seitdem ich selber temporäre Hundebegleiterin bin, glaube ich dem Satz "Der will nur spielen" ohne weiteres. Man erkennt das auch sofort, aber dieses Riesenviech will nicht spielen, sondern bepuschelt werden. Er geht mir fast bis zum Bauchnabel und schmeißt mich beinah um, sobald ich aufhöre, ihn zu streicheln. Im Grunde der Trump unter den Hunden.

Das hätte ewig so weitergehen können, aber dagegen hat natürlich mein Bluthund Einwände und fast wird er so ungemütlich, als sei ich ein Ball oder Stock, zumindest etwas oder jemand, an den niemand anderes Hand anzulegen hat. 

Der wird mich immer beschützen und deshalb findet man mich auch mitten in der Nacht auf der Straße halbstündige Spaziergänge machen, wann immer ich ihn mir nach dem DoKo ausleihe. Da wäre ich früher nicht mal in meinen Alpträumen drauf gekommen. 

Wie still das Nachts ist. Kein Pieps ist zu hören. Der Hund läuft mal vor, mal hinter mir, ich lasse ihn ausgiebig "Zeitung lesen" (von Glumm geklaut) und hänge meinen eigenen Gedanken nach.


Mittwoch, 7. November 2018

Der Mann im Straßenverkehr

Auf dem Heimweg biege ich in eine kleine Einliegerstraße ein. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkt ein riesiger LKW in zweiter Reihe, was mich nicht weiter behindern würde, käme mir nicht ein forscher Autofahrer entgegen, der den LKW flugs überholt und somit eine Weiterfahrt für uns beide unmöglich macht.

Wir bremsen beide ab und bleiben voreinander stehen. Das Recht auf meiner Seite wissend mache ich eine läppische Handbewegung, die impliziert, er möge den Rückwärtsgang einlegen und sich vom Acker machen. Wir schauen uns ein paar Sekunden an und bleiben trotzig stehen. 

Dann steigt er aus seinem Auto aus. 

Oha, denke ich, jetzt werde ich abgestochen, man hört doch immer wieder von Übersprungshandlungen mit tödlichem Ausgang auf Berliner Straßen, wenn auch weniger in lauschigen Zehlendorfer Anrainerstraßen. Hier werden in der Regel nur teure Autos geklaut, womit die Anwohner aber nicht weiter behelligt werden.

Er kommt auf mich zu, ein Mann älteren Semesters mit jugendlich anmutenden Kinnbart. Er beugt sich zu meinem geöffneten Fenster runter. Um den potentiellen Täter zu beschwichtigen, lächle ich vorsichtshalber freundlich.

"Ich bitte um Entschuldigung, ich versuche schon seit 10 Minuten, diesen Laster zu überholen und immer kommt mir jemand entgegen, aber da ich auch mal zuhause ankommen möchte, habe ich mir erlaubt, Ihnen die Vorfahrt zu nehmen. Ich bitte um Entschuldigung. Natürlich werde ich sofort zurücksetzen, damit Sie weiterfahren können."

Es geschehen noch Zeichen und Wunder!

"Sie sind ja ein Schatz, mir das so freundlich zu erklären. Wenn ich noch zurücksetzen könnte, würde ich das sofort tun, aber wie Sie sehen, steht schon jemand hinter mir."

"Kein Problem. Schönen Abend noch."

Ich wusste gar nicht, dass in Deutschland solche Männer hergestellt werden!


P.S: Wahrscheinlich habe ich das aber nur geträumt und wache gleich auf. 



Sonntag, 4. November 2018

Wenn Frauen sich in die Männer anderer Frauen verlieben

Neulich auf einer Veranstaltung, Thema "Krisen meistern", Podiumsdiskussion.

Die Moderatorin erkennt im Publikum eine Ex-TV Moderatorin, bekannt in den Neunzigern, und bittet sie kurzerhand auf's Podium, denn der Hauptakt, eine Kabarettistin, stand im Stau. 

Eine Jede sollte nun von ihren Krisen erzählen und wie sie diese bewältigt hatten. 

Die Ex-Moderatorin ergriff sofort das Mikro und erzählte von ihrer Krise, von der sie traumatisiert war. "Ich war traumatisiert, hat meine Therapeutin gesagt." 

Ehrlich gesagt hat sie eher eine andere traumatisiert, ebenfalls eine Ex-Moderatorin, denn der hatte sie den Mann geklaut, was dann Fernsehgeschichte schrieb, weil die Betrogene Stunden vor ihrer Live-Talkshow einen entlarvenden Brief fand, wegen dem sie sich dann betrank und in der Sendung hackedicht vor sich hin nuschelte.

Zunächst machte man sich Sorgen um die Dame, bis dann ein, zwei Tage später herauskam, weshalb sie so neben sich gestanden hatte.  Dann ging das ganze viral, also, das was man damals unter viral verstand: Bunte-Interviews, Bild-Interviews der Ehe-Crasherin, in der sie nicht müde wurde zu betonen, sie wolle doch niemandem etwas schlimmes, sie habe sich doch nur verliebt.

Nun nutzt es niemandem, Bunte oder Bild Interviews zu geben, so eine Fernsehfrau sollte das am besten wissen, denn es waren trotzdem alle gegen sie und das also hat sie schwer traumatisiert. Außerdem verlor sie ihre Sendung, obwohl sie bis dahin die bestverdienendste Moderatorin in Deutschland war. "Ich war die bestverdienendste Moderatorin Deutschlands."

Inzwischen traf die Kabarettistin ein, die sich still in die erste Reihe setzte, denn auf dem Podium war ja ihr Platz besetzt von der ehemals bestverdienendsten Moderatorin Deutschlands, die schwadronierte, auf teure Klamotten käme es ihr nicht an, naja, die Budapester, die gingen ja noch (hält die Beine in die Höhe, damit wir alle die Budapester sehen).

Mein Veranstaltungsherz geriet in Wallung, denn niemand nahm von der Kabarettistin Notiz; ich rutschte unruhig auf meinem Platz hin und her, warum kapieren die das da oben nicht und weshalb kapiert die Veranstaltungs-Orga nicht, dass sie einen weiteren Stuhl anzuschleppen haben? Aber es war nicht meine Veranstaltung, also konnte ich nichts tun.

Die Kabarettistin behalf sich selber und verließ den Raum. Dann kam sie zurück und mit ihr  ein paar aufgewachte Agenturleute, die endlich einen Stuhl heranschleppten.

Die traumatisierte Ex-Moderatorin erzählte derweil, dass sie aus dem Ruhrpott kommt und Leute aus dem Ruhrpott lassen sich nicht unterkriegen von sowas. "Wir Leute aus dem Ruhrpott lassen uns von sowas nicht unterkriegen." Dafür, dass die ganze Sache bestimmt schon 20 Jahre zurückliegt, war sie jedoch immer noch voll im Stoff und dominierte die erstbeste Podiumsdiskussion mit ihrer Traumatisierung. 

Ich denke ja, dass die damals betrunken moderierende Moderatorin, für die ich übrigens niemals die geringste Sympathie hegte, dennoch mehr Gründe für eine Traumatisierung hatte, mindestens jedoch für einen gehörigen Schock für diesen Blick in den Abgrund - welche Frau liest schon gerne Liebesbriefe ihres Mannes an eine andere und muss dann besoffen eine Livesendung bewältigen? Aber das war für die Budapester tragende Ex-Moderatorin keinen Gedanken und kein Wort wert. Sie salbaderte weiter selbstmitleidig den Saal an den Rand des offenen Unmutes.

Nachdem aber dann doch ein paar andere Frauen auf dem Podium von ihren eigenen Krisen sprachen, mit viel Charme übrigens und ohne auch nur ein einziges Mal das Wort Traumatisierung ins Feld zu führen, wurde die nächste Frage gestellt: Woran man wahre Freunde erkenne in so einer Situation?

Frau Budapester war gleich wieder die erste am Mikrofon und wohl in Ermangelung von Freunden fing sie mit der selben Leier wieder von vorne an, Bunte und Bild, die waren so gemein und sie konnte gar nicht mehr schlafen und dann wurde ihr die Sendung weggenommen, von ganz oben nach ganz unten sei sie gefallen, aber heute schütze sie sich vor Krisen und bevor ich in eine ernsthafte Krise geraten konnte, schützte ich mich auch und verließ entnervt den Raum.

Draußen sprach ich die Schnarch-Agenturleute an, "Die Kabarettistin hat als einzige kein Wasser" und verschwand. 

P.S: Die betrogene Moderatorin übrigens sagte niemals ein Sterbenswörtchen zu dem ganzen Geschissel. So macht man das.



Dienstag, 30. Oktober 2018

Wetter, Wetter, Wetter

Gestern früh habe ich meinen wärmsten Wintermantel angezogen. Der geht mir bis zu den Knöcheln und ist voller Daunen. Ich parkte mein Auto drei Kilometer vom Büro entfernt und stiefelte los. Es wurde mir nicht zu warm in dem Ding, so kalt und windig war es. 5 Grad Polarluft. Aber darüber will ich gar nicht meckern.

Sondern darüber: gestern ab 23 Uhr wurde es jede Stunde ein Grad wärmer und morgens hatte es sich bereits auf 17 Grad erhitzt. Noch im Dunkeln ging ich auf den Balkon, ein warmer Sommerwind trieb sein Unwesen. Was zieht man da eigentlich an? 

Ich meine, das hier ist kein Modeblog, aber ich stand doch sehr ratlos vor dem Kleiderschrank. Mittags war ich verabredet in einem gediegenen Restaurant, da konnte ich unmöglich unbestrumpft meine längst nicht mehr braunen Beine herzeigen. Und schon gar nicht, wo ich erst 10 Stunden zuvor in Gänsedaunen verpackt war. Da kam meine Seele nicht hinterher.

Als ich losfuhr waren es 20 Grad und die Bäume schlugen neu aus.


Im Restaurant erstmal darum gebeten, dass die Heizung ausgemacht wird. Leider eine peinliche Angelegenheit, denn die arme Kellnerin musste die halbe Verkleidung abbauen, die ihr dann auch noch auf die Füße meines Begleiters fiel. Und dann stellte sich raus, die Heizung war gar nicht an. Zum Glück saß auch noch mein Oberboss schräg hinter mir. Ich wäre ja gerne eine aufsehenerregende Frau, aber doch nicht so. 

Und weiter ging die wilde Fahrt. Ich bestellte eine Vorspeise, Salat mit Putenbruststreifen, die ich mir irgendwie gegrillt vorgestellt hatte. Es kam aber ein Teller mit eine paar Scheiben Putenbrustwurst und darüber der schlimmste Salat von allen: Rucola. Da wird ja kein Kaninchen von satt. Musste ich noch den Hauptgang nachordern. 

Anschließend noch kurz draußen in der Sonne gesessen. Irritierte Vögel begannen mit dem Nestbau.

Gegen 17 Uhr zu einer Verabredung gefahren. Es war schon stockfinster (blöde Winterzeit) und ein Sturm brauste bei nurmehr 12 Grad. 

Um 21 Uhr heimwärts, eisiger Wind zerstörte die Reste meiner Frisur, von der ohnehin keine Rede mehr sein konnte, wegen der Hitzewallungen zur Mittagszeit, aber nun greinte ich schon wieder bitterlich nach dem Daunenmantel. Ich eilte in einem dünnen Jäckchen durch die finstere Nacht zu meinem Auto, Sitzheizung an... meine Güte, das ist kein Wetter, das ist eine Zumutung. 

Ich hoffe, es bleibt jetzt kalt , wie es sich gehört.




Wenn Frauen nicht loslassen

"Bei der Beerdigungsfeier meines Vaters kam es zu einem Zwischenfall. Die Wohnung war schon sehr voll, als es klingelte. Eine mir mir unbekannte Frau stand in der Tür, zeigte auf mich mit langem Zeigefinger und rief "Siiiieee, Sie sind schuld, dass Ihr Vater nicht mit mir zusammen gekommen ist. Er wollte ja die Kinder nicht verlassen. SIE sind schuld."

"Grundgütiger, wie furchtbar. Verrückt, so einen Auftritt hinzulegen. Du musst ja schockiert gewesen sein."

"Nein gar nicht. Die Frau tat mir leid. Stell dir mal vor, sie hatten vor 25 Jahren eine Affaire; mein Vater hatte einige Affairen..."

"Ach."

"...Sie tat mir echt leid. 25 Jahre konnte sie nicht loslassen. Das ist doch schrecklich. Und dann wählt sie diesen unglücklichen Zeitpunkt, ihrem Herzen Luft zu machen. Sie konnte einem nur leid tun. Die arme Wurst."












Freitag, 26. Oktober 2018

In der Tschechischen Botschaft


Mir gelingen nie Bilder, die den Spirit dieser Botschaft wiedergeben.


Weltklasse Farb- und Materialkomposition

Wer möchte so einen Sessel nicht sein Eigen nennen?

Holzvertäfelungen, seinerzeit der letzte Schrei

Wagenfeld ist nix dagegen

Rote Lackwände kombiniert mit Straßenbeflasterung inhouse






Donnerstag, 25. Oktober 2018

Mein zweites Oktoberfest

Ich werde nie, nie, nie verstehen, was die Leute am Oktoberfest finden. Eins habe ich ja schon erduldet, da war ich ganz schick in der Fischerhütte eingeladen und nach einer Stunde war ich dann auch schon wieder weg. 

Ich war damals underdressed, unter anderem auch deshalb, weil mir nicht klar war, wie wichtig es ist, ein Dirndl zu tragen. Vielleicht hielfe das ja, dass man sich zugehörig fühlt. Aber wer will sich zugehörig fühlen zu einer Masse von Menschen, die von Ekstase befallen werden, sobald sie den Raum betreten? Wie angeknipst und von Sinnen standen alle auf den Bänken und grölten textsicher Lieder mit, die ich noch nie zuvor gehört hatte. Das ist nicht meine Welt, dieses angeknipst sein. Ausgelassenheit entwickelt sich im günstigen Fall, und dann macht's auch Spaß, aber auf Anordnung kann ich nicht.

Heute mit den lieben Kollegen. Alle waren bereit, sich auf Teufel komm raus zu amüsieren. Ich hatte mir als Zugeständnis extra eine oktoberfestartige Bluse gekauft, immerhin, aber das war ganz umsonst, denn wir froren wie die Schneider und behielten zunächst unsere Daunenjacken an. 

"Ach, uns wird schon warm, wirst sehen!"

Wir saßen nah bei der Combo, die dann auch wie Animateure auf dem Kreuzfahrtschiff begannen, uns in Bewegung zu bringen. Hoch die Hände, aufstehen, hinsetzen, aufstehen, weiterschunkeln - ein Alptraum. Ich guckte so gleichmütig wie möglich, aber meine Kollegen fanden das auch schon lustig, sie kennen mich ja und wissen meinen depperten Gesichtsausdruck einzuordnen. 

"Ein Prohosit, ein Prohosit auf die Gemüüüüüütlichkeit"

Es wurde nicht besser. Man sitzt sich ja sehr nah gegenüber auf so einer Bierbank. Und dann immer in die auf Kommando verzückten Gesichter meiner Kollegen zu schauen, das hatte so etwas verzweifeltes, leeres, aber wer weiß, wahrscheinlich war nur ich verzweifelt und leer. Mein Kollege links von mir pfiff mich ausdauernd an den Rand der völligen Taubheit, aber er wollte sich eben amüsieren, was will man machen?

Andere Bürogemeinschaften betraten den Saal und flippten schier aus, einfach so. Vor allem, wie sehr durchtrainierte Dreißigjährige in Karohemd und Lederhose in der Lage sind, völlig grundlos Frohsinn zu markieren, ist ein Mirakel. 

Als dann alle auf die Bänke stiegen, verkrümelte ich mich. Soweit kommt's noch, dass ich  beim Geschunkel auch noch balancieren muss und hernach mit Oberschenkelhalsbruch abtransportiert werde. 

Zwei Stunden hatte ich durchgehalten. Mehr war nicht drin.




Sonntag, 21. Oktober 2018

Alles auf Anfang: Das Pferd und ich



Heute kramte ich meine Reitstiefeletten raus, die seit über einem Jahr ungeputzt und ungenutzt im Schrank stehen, denn es war ein Spaziergang mit Pferden geplant. Ja, ein neuer Anfang im Themenbereich: Das Pferd und ich. 

Die Besitzerin des Pferdes hat ja nun zwei Pferde zu bespaßen, seitdem ihr Mann seine letzte Ruhestätte im Friedwald gefunden hat. Sie fänd es gut, wenn sie nicht mit beiden Pferden nacheinander spazieren gehen müsse, sondern beide in einem Aufwasch an die frische Luft kämen.

Man muss wissen, dass für jemanden wie mich ein anderthalbstündiger Spaziergang mit Pferd dreimal so anstrengend ist wie ein Gang allein über die Felder. Ich muss nämlich immerzu die Gegend scannen, ob ein Reh oder ein Wildschwein aus dem Hinterhalt unseren Weg kreuzt. Bricht das Pferd zu meiner Seite aus, bin ich geliefert.

Außerdem latscht man durch Sand und das bissel verdorrte Gras ist immer noch interessanter als die schöne Aussicht, weshalb ich schnell bereute, nicht meine Handschuhe eingepackt zu haben. Mein Pferd konnte sich auch nach langer Abstinenz von mir noch gut daran erinnern, dass ich eine durchsetzungsschwache Napfsülze bin. 

Die erste Viertelstunde war ich damit beschäftigt, das Pferd vom grasen abzuhalten, bis es eingesehen hat, dass ich das nicht will. Ich sagte es ihm ja auch oft genug und dann schaute es so zweifelnd, dachte wohl, 'Ich höre ihre Worte, aber ich spüre ihren Herzschlag, ha!'  Schon war der Kopf wieder unten und ich hatte Krafttraining plus Blasen an den Händen.

Die Pferdebesitzerin bot mir einen Pferdetausch an, ihres war kleiner und leichter, aber ich wollte lieber mit dem mir bekannten 600 Kilo-Oschi weitergehen, der entweder grasen oder hinter mir gehen wollte, mit seinen Nüstern an meinem Rücken, weil das so schön gemütlich für das Tier ist, aber sehr ungemütlich für mich in case of  Fluchtgedanken. Eins-zwei-fix wäre ich über den Haufen gerannt, daher Parole: "Du-gehst-neben-mir. Du drängst mich auch nicht ab, wenn links von mir Gras wächst."

Wenn man im Fernsehen sieht, wie Mensch und Tier spazieren gehen, sieht das so locker und leicht aus und das ist es bestimmt auch für normale Menschen, die sich nichts dabei denken. Für unsereiner ist das hingegen eine ständige Interaktion, weil so ein Pferd auf 20 Kilometer wittert, dass es bei mir problemlos das Kommando übernehmen kann und ich muss das ständig verhindern.

Nach 30 Minuten brauchte ich mal eine Pause und ich setzte mich auf eine Bank, die Pferdebesitzerin übernahm beide Tiere, die nun endlich grasen durften. Als ich wieder aufstand, erschreckte sich das eine Pferd und aus Solidarität das andere gleich mit und so sah ich live, wie das ist, wenn man zwischen zwei Pferden steht, die sich aus dem Staub machen wollen. Und wie wenig es braucht, damit sie sich animiert fühlen, ihrem unausrottbaren Fluchtinstinkt zu folgen. Es gibt Pferde, die sich vor gefährlichen Schnecken am Wegesrand durch gestreckten Galopp in Sicherheit bringen. 

Die Pferdebesitzerin blieb natürlich arschcool. 

Wir gingen weiter und nach einer Weile fing mein Pferd an zu kauen, womit es sagt, dass es sich wohlfühlt. Dann fühlte es sich noch wohler und schnaubte und schnaubte. Ich war voller Pferdepopel. 

Dann ging es mitten hinein in den Wald und auf einmal blieb es stehen, streckte den Kopf nach oben und schaute aufmerksam nach vorne. "Hier bleibt es immer stehen, irgendwas sieht es hier oder spürt es, keine Ahnung, was es sein könnte.", sagte die Pferdebesitzerin. Du meine Güte, jetzt auch noch Übersinnliches, das hatte mir gerade noch gefehlt. Grasen wollte es jedenfalls nicht. 

Im Wald spazieren zu gehen ist herausfordernd. Ein schmaler Pfad, rechts ein Zaun, links die Bäume, vor uns das andere Pferd - wenn jetzt was um die Ecke kommt, bleibt dem Pferd nichts anderes übrig, als direkt auf mich draufzufallen oder mich totzutrampeln, wenn es blindlings eine Kehrtwendung macht. 

Ich versuchte mich zu besänftigen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen: hat der Mensch irrationale Ängste liegt das an frühkindlichem Geschissel. Andererseits ist es nicht nur irrational, was mir so im Kopf herumging. Also schon mit einem pathologisch ausgeprägten Fokus auf das, was schiefgehen könnte, aber... alles ist möglich. 

Heilfroh, wieder am Stall zu sein, die letzte Übung: vor der Box stoppe ich das Pferd, gehe als erste in die Box, das Pferd folgt und schon ist wegen Überfüllung geschlossen. Ich weiß ja nicht, weshalb man es nicht vor der Box abhalftern darf und das Pferd dann allein reingehen lässt. Aber nein, man muss da zuerst rein, das Pferd einmal um sich herumführen und wenn es jetzt stolpert? 

Im wahren Leben ist man natürlich in der Box für das Pferd so oder so gestorben, es will ja nix anderes als zum Futtertrog. 

Am Ende fuhr ich wieder überglücklich nach Hause. Nächsten Frühling sitze ich wieder drauf.

Wie alles anfing