Dienstag, 13. August 2019

Der feine Herr Stevenson

Sicher weiß schon alle Welt Bescheid, weil die liebe Tiker schon vor ein paar Tagen darauf hingewiesen hat. Keine Ahnung, wie sie's herausgefunden hat, aber der Ordnung halber sag ich's auch noch mal.

Er ist wieder da. Hier entlang: Pestarzt

Dienstag, 6. August 2019

Scrum ist Murcs

Beim Pantoufle gelesen und mein Blut ist gleich in Wallung.

Oh Mann... Ich fühle mich unterdessen wie kurz vorm durchdrehen, weil ich diese KPI, Scrummaster, New Work, Design Thinking, Product Owner, Agiles Arbeiten, Working out loud-Scheiße einfach nicht mehr ertragen kann. Aber wenn ich eines Tages anfange zu schreien, kann ich nie wieder aufhören, soviel steht fest. Ich bin ganz erschöpft vom nicht losschreien.

Irgendein Masterplan muss doch dahinterstecken, irgendwas müssen die doch vorhaben mit uns - alles in allem eine konzertierte Aktion aller vereinigter Schwachmaten dieser Welt, dieser sogenannte Kulturwandel in der Arbeit, dem wir uns angeblich nicht entziehen können, wegen der Digitalisierung, sagt man, und ich denke: unterschätzt uns Subalterne nicht. Ab unter den Tisch und dabei stille zusehen, wie die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird und am Ende bleibt doch alles beim Alten - was schon an den Cheffes dieser Welt liegt, die natürlich kein ernsthaftes Interesse an einem Wandel haben, sie wären ja auch bescheuert, so gut, wie es für die läuft.


Ich bin erschlagen von soviel Brummsdummheit um mich herum. Wie soll ich denn da im Alter (endlich) gelassener werden, kann mir das mal jemand erklären? Dieses Buzzword-Bingo, mit dem du die Königin bist, so du es beherrschst. Du musst allen Ernstes nur noch diese Scheiße labern können, um Heldin der Arbeit zu sein. 

Neulich habe ich einen Biobauern kennengelernt, bei Freunden, die aufs Land gezogen sind. Den habe ich besucht und da gerade Erntezeit ist, hat er mich mitgenommen auf so eine LPG, wo er alle drei Stunden einen Anhänger mit Roggen hingekippt bekommt, bis tief in die Nacht geht das so und dann muss das Getreide mit einem kleinen Bagger in eine Grube gekarrt werden und von dort wird der automatisch in Silos transportiert, naja, das ist jetzt langweilig und ich erzähle es sicher auch nicht richtig. 

Was ich sagen will: ich sah ihm so zu, wie er da mit dem ganzen Gehuddel fertig wurde und überlegte, mein Heil in der Landwirtschaft zu suchen. Keine Prozessimplementierung, kein Projektmanagement, keine blutleeren Geschöpfe, einfach nur 'operative' Arbeit. Mein Roggenbrot esse ich seitdem mit Respekt. 

Aber dann: auch in der Landwirtschaft sind die Prozesse optimiert. Gegenüber waren Kuhställe, die durfte ich mir ansehen. Tja, Bio-Milch heißt nur deshalb Bio-Milch, weil die Kühe nicht etwa menschenwürdig behandelt werden, sondern weil sie allerfeinstes Biofutter bekommen. Ferrari-Kühe, mit extrem knochigen Hüften und riesigen Eutern, deren Bänder auch schon mal reißen und dann hängt die eine Seite tiefer als die andere - bekommt die Kuh einen rosa Klecks auf die Stirn gemalt - ich hoffe für den Tierarzt, als Erkennunsgzeichen. Die Kälbchen werden ihnen spätestens einen Tag nach der Geburt weggenommen, wegen der Rentabilität, sitzen die auch in kleinen Babyställen und schauen einen mit großen Augen an. Nix Weide, nix Auslauf, keine Mama weit und breit.

Du meine Güte, jetzt bin ich aber abgeschwiffen...