Dienstag, 4. Juni 2019

Mütter, Nichten und Andrea Nahles

+++ Spooky +++

Geheimnisvolle Dinge gehen vor die letzten Tage. Zuerst enttaute der Kühlschrank sich selbst, was durchaus ein sinnvoller Versuch zur Eigenrettung war. Leider zu spät, denn seitdem schafft er nur noch 12 Grad Kühle. Dann schaltete sich die Geschirrspülmaschine mitten im Waschvorgang ab. Nachdem ich den Stecker zog und neu startete, rumpelte sie zwar brav weiter, aber am nächsten Tag funktionierte der Eierkocher nicht. 

Nun korrelierten diese Dinge mit der Anwesenheit meiner Mutter in Berlin, was an sich schon verdächtig ist. Sie drückt gern Knöpfe und räumt Dinge weg, die einen festen Platz haben oder einfach von mir irgendwo hingelegt werden, aber dank meiner Rüstigkeit wiedergefunden werden. Jedenfalls solange der Optimierungsdrang meiner Mutter nicht andere Orte für geeigneter hält.

Sie hat sich noch was Neues angewöhnt: sie folgt mir in meiner Wohnung wie ein Schoßhündchen und vor allem in der Küche beäugt sie, schräg hinter mir stehend, alles was ich tue mit großer Besorgnis. Am liebsten will sie das Kommando übernehmen, ich bin ja nicht blöd und merke das natürlich.

+++ Niedliche Verwandte +++

Das Kind meiner Nichte übrigens, inzwischen drei Jahre alt, kommt ganz nach ihr. Als meine Mutter ins Bad wollte, sprang die Kleine auf und sagte "Ich begleite dich". Womit sie widerum die elegante Ausdrucksweise ihrer eigenen Mutter (meiner Nichte) kopierte, die ebenfalls im Alter zwischen 3-4 Jahren Dinge sagte wie "Wer klingelte da?" Das nennt man transgenerationale Weitergabe.

Den schönsten Satz sagte sie allerdings zu ihrem Vater "Papa, du bist auch eine gute Mutter!" Ein wertschätzendes und warmherziges kleines Ding ist sie.


+++ Andrea Nahles +++

So, und jetzt noch zu Andrea Nahles. Ist ja populär, sie schrecklich und peinlich zu finden. Ich weiß auch nicht, weshalb sie diese kreischige Hemdsärmeligkeit gepaart mit überbordendem "Ich-will-dass-ein-Ruck-durch-die-SPD-geht"-Modus für geglückt hält, ist mir auch egal. Nach allem, was man so hört, ist sie sonst ganz okay. Ihr Abgang ist jedenfalls aller Ehren wert.

Weshalb sich aber stattdessen niemand mit den blasierten Hackfressen Alice Weidel und Beatrix von Storch in ähnlicher Weise aufhält, die neben ihrer weitaus unattraktiveren Gesamterscheinung (nur noch übertroffen von Gaulands fauligen Zähnen) auch noch grausige Inhalte zu Markte tragen - das kapiere ich nicht. Mit aller Lust an der Zerfleischung werden die immer gleichen Bilder von Nahles mit rudernden Armen, Bätschi rufend, etc. in die Wohnzimmer penetriert, allein die zwei güllespritzenden Schreckensweiber von der AfD werden mit diskreter Rücksicht behandelt, als hätte ihnen eine unbekannte Macht Welpenschutz verpasst.

Was soll mir das sagen?


12 Kommentare:

  1. Zum 1. - Spooky: Ich musste echt lachen. Heut Morgen verkündete Sohn I genervt "Boar Mudder, wenn du einmal aufgeräumt hast, finde ich nischt mehr!"
    "Was suchst du denn?"
    "Na was wohl. Meine Zigaretten."
    Es ist vielleicht gemein, aber da ich sie wirklich nicht weggeräumt hatte, lehnte ich mich entspannt grinsend zurück und ließ ihn allein suchen. Rauchen unterstütze ich nun mal nicht ;)

    Was 3. - Nahles betrifft: Ich mochte sie noch nie, aber ich habs auch aufgegeben, verstehen zu wollen, wer hier wen bezahlt, damit mediales Schiffe-Versenken gespielt werden kann.

    AntwortenLöschen
  2. Mütter in Küchen.
    Rumwieselnd.
    Oh ja.
    Am besten, man stellt Ihnen einen Stuhl dorthin, wo sie nicht stören. Ab einem gewissen Alter ziehen sie es dann vor, sitzen zu bleiben und wackeln einem nicht ständig vor und hinter den Füßen rum. Auf den Trick mit dem Laufstall fallen sie ja leider nicht mehr rein, wenn sie den schon bei uns angewandt haben.
    Oder man gibt ihnen was zu tun. Spargel schälen oder Kartoffeln.
    (Bügeln ist bei dem Wetter ja leider eher nichts.)
    Dann sind sie beschäftigt.

    Mit etwas Glück kann man sie sogar auf die Reparatur des Kühlschrankes ansetzen.
    Einfach die Gebrauchsanleitung zücken und souverän erwarten, dass Mutti es schon richten wird.
    Vielleicht hat sich ja nur der Thermostat unbemerkt verstellt.
    Ich hab mal ´ne Woche gebraucht, bis ich das bemerkt habe...

    Vielleicht hast du ja Glück.

    :o)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nein, die Thermostatfrage wurde sofort geklärt. Er ist einfach alt und verwirrt. Seit Monaten frostete er auf Tiefkühl-Niveau (ein letztes Aufbäumen?) und nun versucht er, sich selbst zu entleiben.

      Löschen
  3. "Was soll mir das sagen?" Vielleicht, dass es gerade nicht um die Wahl zu Deutschlands hässlichster Politikerin geht, sondern um die SPD. Aktuell ist nur Andrea Nahles als Parteivorsitzende zurückgetreten und nicht Weidel oder die von Storch. Die beiden AfD-Tussis haben in der Vergangenheit ja selbst nicht wenig Spott abbekommen. Jede(r) ist mal dran. ;-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. "Vielleicht, dass es gerade nicht um die Wahl zu Deutschlands hässlichster Politikerin geht,"
      Mir geht's auch nicht darum. Ich empfinde eine mediale Beisshemmung den AfD Schnepfen gegenüber. Nun sollte mir als Frau ja eher gefallen, wenn Frauen mal nicht verächtlich gemacht werden wegen ihres Antlitzes, aber mir geht es weder um die SPD noch um deren aktuelles Drama, sondern um die unterschiedliche Behandlung. Man könnte trefflich über die beiden herfallen und meiner Meinung nach sollte man das auch, anstatt ihre diversen Wortbeiträge einfach kommentarlos zu versenden.

      "Die beiden AfD-Tussis haben in der Vergangenheit ja selbst nicht wenig Spott abbekommen."
      Dann hast du andere Quellen als ich. Ich kann mich nicht erinnern, dass über sie gespottet wurde. Nicht in dem Sinne, dass Verachtung aus allen Fugen tropfte. Die aber Merkel wg. ihres Aussehens und Nahles wg. ihrer Hampelei seit Jahren ertragen müssen.

      Löschen
    2. Ich glaube es geht weniger ums Aussehen, mehr ums Auftreten. Und da hat die Nahles ja nun einiges vorgelegt … Bätschi-Bätschi-Umtatata, immer auf die Fresse und so … Egal, die ist ja nun auch schon wieder Yesterday's News. Ansonsten kriegen Politiker in meiner Wahrnehmung parteiübergreifend Spott ab, es kommt halt immer darauf an, wohin man schaut (im Zweifelsfall in die sozialen Medien). Und es sind ja nun bei weitem auch nicht nur die Damen – man muss sich nur mal anschauen, was gerade mit dem Amthor passiert. Wer frei von Häme ist, poste die erste Meme … ;-)

      Löschen
  4. Leider steht nicht in der Stellenbeschreibung eines/r Parteivorsitzenden, "sonst ganz okay" zu sein. Ich bin (meistens) auch ganz okay, trotzdem hat mir das nicht einen Stammplatz in der Nationalmannschaft eingebracht. Als Partei- und Fraktionsvorsitzende der einst so stolzen Arbeiterpartei SPD war Nahles hingegen ein Totalausfall. Wie so ziemlich alle SPD-Chef der letzten Jahrzehnte.

    In der Differenz zwischen Schein und Sein - dem, was sie vorgeben zu sein und ihrer ganz konkreten Politik - kommen der SPD inzwischen nur noch die Grünen nahe. Bei einer FDP dagegen weiß man immer, woran man ist. Neoliberale Schnösel machen Politik für Ich-krieg-den-Hals-gar-nicht-voll-genug-Maximierer.

    Wenn man nicht immer noch die SPD für eine progressive Politik zugunsten der (ärmeren) Mehrheit der Gesellschaft benötigen würde, könnte man gelassen mit den Schultern zucken und ihr eine gute Reise in die absolute Bedeutungslosigkeit wünschen. So bleibt aber ein bitterer Beigeschmack ...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Sogar sehr bitter.
      Danke für deine Einlassung, aber mir ging es um etwas anderes (s.o., mein Kommentar zu OB)

      Die SPD war mal wer, oder anständig, es schmerzt, dieser Niedergang. Ich traue Politik grundsätzlich nichts Gutes zu, da die Erlangung von Macht im Regelfall nur multimorbiden Narzissten gelingt. Da kann nix Gutes bei rumkommen.

      Löschen
  5. Warum das so ist? Weil so mancher (mich eingeschlossen) zwar völlig verzweifelt ist, aber sich trotzdem nicht von der Hoffnung trennen mag, dass irgendwann mal im linken Spektrum wer auftaucht, der seinen Job versteht und weiß, wie linke Politik auszusehen hätte.

    Von widerwärtigen Nazissen erwarte ich dagegen gar nichts außer der Gülle, die sie zuverlässig liefern.

    AntwortenLöschen
  6. "Von widerwärtigen Nazissen erwarte ich dagegen gar nichts außer der Gülle, die sie zuverlässig liefern."

    Ich erwarte auch nichts anderes, aber meine Frage ging dahin, weshalb sie so vorsichtig behandelt werden, im Gegensatz zu anderen Politikerinnen.

    AntwortenLöschen