Dienstag, 5. Juli 2016

Mördermücken gefährden den Weltfrieden

Als wir am Samstag im Garten saßen und Fußball schauten (und dann noch weiter bis 3 Uhr morgens, erst 'Leon, der Profi' ((wo jemand bei der Schlusszene, als das Mädchen die Bezugspflanze von Leon im Garten verbuddelt, meinte 'Aber die ist doch nicht winterhart!')) und dann noch 'Sherlock',  weil wir nicht müde wurden nach den 18 Elfmetern), wurde ich das Opfer einer Taliban Mücke. 

Und zwar stach sie mir in den Knöchel, ganz in die Nähe eines anderen Stichs, der auch schon nicht ausieht wie ein Stich, sondern, als ob mir jemand ein winzig kleines Stück Fleisch rausgebissen hätte, so, als wäre das keine Mücke gewesen, sondern eine aus Nord Korea importierte Mini-Drohne, die ihre mörderischen Pläne zur Vernichtung der Menschheit an mir erprobt.

Jedenfalls haben sich diese fiesen neumodischen Insekten einer Invasion gleich in unserem Garten breit gemacht. Dabei wird doch immer gesagt, die Viecher sind nur in Süddeutschland von Belang, betreffs ihrer Fähigkeit zu nachhaltiger Gesundheitsbeeinträchtigung. Stimmt nicht, die sind jetzt hier, im beschaulichen Berlin, wo sie ein Start up nach dem anderen aus dem Boden stampfen. 

Ich kann seitdem keine Nacht mehr durchschlafen, weil mich quälender Juckreiz und nicht unerhebliche Schmerzen aus meinen Träumen reißen. 40 Grad Fieber habe ich auch, lokal, also unten am Knöchel. 

Heute, in einer langweiligen Besprechung, sah ich auf den Boden und die Kollegin neben mir tat mir schon sehr leid, wegen ihres unattraktiv plumpen Fußes, der nun wirklich keinen Fetischisten hinter dem Ofen hervor locken würde, also echt jetzt, das sah schon Scheiße aus, die Ärmste. Bis mir klar wurde, das ist mein Fuß.

Ich erschrak ein bisschen; das war nun eine Steigerung des Problems, vor der ich nicht mehr die Augen verschließen konnte, denn zwei Dinge an mir finde ich perfekt und das eine davon sind meine absolut hinreißenden Mädchenfüße, die sich gleichmütig jedem Alterungsprozess verweigern. Die sehen total unbenutzt aus, um nicht zu sagen betörend, ganz objektiv gesehen. 

Und dann passierte noch etwas anderes in diesem ermüdenden Meeting. Etwas, was schon seit langem hätte passieren müssen. Jemand kühlte (schon wieder) sein Mütchen an mir und das war der Tropfen. Und ich? Stand auf und ging. War etwas von der Kraft der Mördermücke auf mich übergegangen? Sind das schon die ersten Persönlichkeitsveränderungen? Was werde ich demnächst alles tun, so ganz ohne Impulskontrolle und ohne die Fähigkeit to face the consequences? Man weiß es nicht. 

Naja, und dann bin ich zum Arzt. Weil, solche Füße will ich nicht. Wer weiß, was dahinter steckt. Nicht, dass was Schlimmes draus wird. Ich will meinen BMI nicht durch eine Amputation verbessern, sondern nur durch Selbstliebe. 

6 Kommentare:

  1. Mücken können auch Borreliose übertragen.

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  2. Wenn ich das nicht wüsste, dann dürfte ich mich ja wohl nicht Hypochonderin nennen.

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  3. Dich hamse aber auf dem Kieker grade, Mensch wie Tier.

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  4. Abends lange Hosen.
    Gerne aus Leinen.
    Oder Spitzwegerich zerkauen und draufschmieren.
    Wächst fast überall, auch in der Stadt.
    Und hilft tatsächlich.
    Ihr armen Städter.
    Aber das mit der Borreliose, also bitte !
    Warum nicht gleich AIDS ?

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  5. Ha, in Wiki steht's.
    Spitzwegerich wurde sogar zur Arzneipflanze der Jahre 2014 ernannt.
    Also, kauen und auftragen.
    In der Stadt findet man Spitzwegerich am ehesten auf Bolzplätzen.
    (Fußball und so..)

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