Freitag, 6. Januar 2017

Die Anmaßung


Was auch immer man in seinem Blog über sich selbst preisgibt - es darf nicht von "befreundeten" Bloggern hervorgezerrt, als eigene Analyse verbrämt und der Meute zum Fraß vorgeworfen werden. 

Dafür gibt es Trolle. Oder man überlässt das Tackling grotteneinsamen Schwiemelköpfen im eigenen Kommentariat und verkauft sich das selbst und der Welt als Desinteresse an der  Leserschaft. Die sich unerträglich andienenden Idioten werden in jedem Fall die gewünscht falschen oder schlimmstenfalls richtigen Schlüsse ziehen (= Schweigen ist Zustimmung) und man selber ist fein raus.

Man kann hingegen jederzeit ein Buch rezensieren und weiß Gott niemand erwartet ein Gefälligkeitsgutachten. Aber wenn es schlecht läuft, verrät man mit einem Schlag mehr über sich selbst, als einem lieb sein sollte.

Unverzeihlich und Anlass zum Fremdschämen ist geiferndes Gesuhle in der Krise eines anderen. Dafür gibt es die BILD und Franz-Josef Wagner. Déja vu gefällig?

Du bist wieder frei. Eine Nacht warst du wie lebendig begraben. Mich interessiert, wie du mit dem Echo der Erinnerung umgehst. Polizei-Sirenen, Schüsse. Du warst eine heitere, heile Weltstadt vor der Unglücksnacht. Wie fühlt sich das Leben danach an? Beim Frühstück, beim Joggen. Wenn man seine Kinder sieht. Kinder, die aufwachsen müssten ohne mich, wenn mich der Killer erschossen hätte.

11 Kommentare:

  1. Wagner halte ich für grandiose Realsatire. Der schreibt, als hätte er einen Großteil seiner Gehirnzellen mit geistigen Getränken heruntergespült.

    Ich bin vor ein paar Jahren durch Zufall auf ihn gestoßen und weiß noch genau, welche Kolumne es war. Diese hier: http://www.bild.de/news/standards/franz-josef-wagner/post-von-wagner-26354696.bild.html

    Eine Mischung aus Charles Bukowski und Helge Schneider. Hochgradig bizarr.

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  2. Mit der "Freundschaft" unter Bloggern ist das so eine Sache. In den meisten Fällen besteht sie nur virtuell und ist daher noch wackeliger als so manche Freundschaft im realen Leben. Ich gehe daher lieber vom Prinzip der Selbstverantwortung aus anstatt von anderen die Einhaltung moralischer Leitlinien zu erwarten. Was auch immer du von dir preisgibst, kannst du nicht mehr zurücknehmen, und irgendwann wird es dir wieder vor die Füße geworfen. Das gilt im realen Leben übrigens genauso, das musste ich selbst auch erst mühsam erlernen. Die Meute lauert, 24/7 … ;-)

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  3. Ich hielt das zuerst ernsthaft für eine abgesprochene Aktion unter befreundeten Bloggern, aber er ist gerade zurückgerudert.

    Selten so viel zerschlagenes Porzellan gelesen wie gestern...

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  4. Mein Gott, was für ein Theater. Diese Blogosphäre ist eine Irrenanstalt.

    "Befreundet" ist im Internet niemand. Und wenn einer was freiwillig ins Internet tippt, kann das auf denjenigen wieder zurückfallen, wenn der Wind sich dreht. Das geht im Internet sehr schnell, wenn es sein muss.

    Wer sich öffentlich preisgibt, muss damit rechnen, dass es auch gegen ihn verwendet werden kann. Das ist menschlich und passiert im realen Leben genauso.

    Die Antwort des Kiezschreibers finde ich persönlich genauso unterirdisch, wie die Anmaßung des KN. Kindergarten. Und dass der KN jetzt die Kommentare abgeschaltet hat, ist feige. Wer so austeilt, muss mit Gegenwind rechnen. Soviel zu seiner These, dass man einen "Shitstorm" einfach so aussitzen kann. Ist ja alles nicht so schlimm.

    Kommt alle mal wieder runter. Und nehmt euch nicht so wichtig. Das ist anscheinend so eine Blogger-Krankheit.

    Der KN hat übertrieben, das kann passieren. Hat die Situation falsch eingeschätzt. Kann auch passieren. Hätte einfach schreiben sollen: das Buch ist scheiße und gut ist. Jetzt daraus so eine Affäre zu machen, ist lächerlich.

    KN: Kneif die Arschbacken zusammen und mach weiter!

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    1. Kiezneurotiker hat die Kommentare abgeschaltet und der Kiezschreiber zensiert, was ihm nicht in den Kram passt... da kann man sich aussuchen, was schlimmer ist.
      Aber kann dieses ganze Aufgeplustere auch nicht nachvollziehen, weiß nur, was ich weder lesen und schon gar nicht kaufen werde...

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  5. Dieser Post bleibt ziemlich unverständlich. Darf man Blogger-Artikel nicht zitieren und selbst etwas dazu schreiben? Das ist doch allgemeine Praxis seit eh und je!

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  6. Ja, einen für den Außenstehenden befremdlicher Vorgang an den Stellen. Wobei mir der Sinn & Zweck der Aktion leider irgendwie verschlossen geblieben ist.

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  7. Von KN kennt man (+ liebt zuweilen) den hochsensiblen, unterhaltsamen Stadtneurosen-Hass (der einen feinsinnigen Menschen verrät). Die Keile auf Eberlings Buch war zwar überraschend, aber auch nicht "untypisch" und hätte vom trainierten Schreiberling galant pariert und literarisch parodiert werden können.
    Was für eine paradoxe Eberling-Eigentor-Vergärung.

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    1. Sehe ich genauso! Und danke für die brilliant formulierte "paradoxe Eberling-Eigentor-Vergärung"! :)
      Kiezneurotiker, schreib weiter!

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    2. Nein, der KN hat jemanden in aller Öffentlichkeit als gescheiterte Existenz durch den Dreck gezogen. Das hat er ja auch selbst eingesehen und den Text zurückgezogen.

      Persönliche Beleidigungen muss man nicht "elegant parieren". Schaut euch mal die Hatespeech im Kommentarbereich vom KS zu seinem Text gestern an.

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  8. 1. Das haben Putins Propaganda-Schergen inszeniert ...

    2. Die Reis-Säcke in China sind auch nicht mehr das, was sie mal waren ...

    3. Es ist noch Suppe da ...

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