Sonntag, 15. November 2015

MAMIHLAPINATAPEI oder: was Männer wissen sollten


"Das Austauschen eines Blicks zwischen zwei Personen, von denen jeder wünschte, der andere würde etwas initiieren, was beide begehren, aber keiner beginnen will." * 

Kann ich ein Lied von singen. Erst vorgestern wieder. Freitags überfiel mich Großzügigkeit. Ich renn während der Arbeitszeit zum Supermarkt, um Schokolade für alle zu kaufen. Ich war so begeistert, dass das Wochenende naht. 

Komme zurück, steht ein Auto auf dem geheimen Parkplatz am Hinterausgang, lehnt ein Mann, ach was sag ich, ein Gottesgeschenk, aber wirklich, ganz objektiv gesehen, also, da lehnt ein Mann am Auto, so lässig und sich seiner atemberaubenden Wirkung auf alles, was kreucht und fleucht bewusst bis in die letzte Körperzelle, und lächelt mich breit an, wie es sich für ein Gottesgeschenk gehört.

Ich lächle zurück und dann wende ich den Blick schnell ab und lächle in mich hinein, nein, Quatsch, ich lächle den Boden an, aber auf eine gewinnende Art, dem Boden wurde schon ganz schwummrig. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass ich ansprechbar bin, egal, wie hastig ich an ihm vorbeilaufe. Je hastiger, desto ansprechbarer. Nur mal so als Info. 

@ Männer: wenn ihr lächelt und sie lächelt zurück, steht einer späteren Hochzeit nichts mehr im Weg, aber nur, wenn sie schnell weiter geht. Bliebe sie gleich stehen, verwechselt sie euch nur mit ihrem Cousin. 

* (MAMIHLAPINATAPEI - Bedeutung in der Sprache der Yámana, einem auf Feuerland lebenden Volk) Von Malte Welding kann man lernen. 

14 Kommentare:

  1. Diese Gottesgeschenke sind ja oft eher Lerngeschenke, während die echten Gottesgeschenke ganz unscheinbar daherkommen. Sehr schade, dass du auf dem Boden nicht irgendein Juwel (also tatsächlich) gefunden hast, das würde meine Behauptung eindrucksvoll untermauern. ;)

    LG Frl.K.

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    1. Deiner Behauptung glaube ich auch so, liebes Fräulein K. ;)

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  2. Das ist die beste Anleitung, für ein langes Singledasein. Männer brauchen mehr Ermutigung, wenn sie nur kurz lächelt und wegsieht, wars nett, wenn sie öfter schaut und mehr lächelt, wird sie angesprochen. Wenn sie selbstbewusst ist, spricht sie ihn auch mal an. So läuft es auf der Welt und deshalb lande ich Gottesgeschenk auch immer bei ausländischen Frauen.

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  3. Puh, was'n Glück, dass mein Mann damals in den 90ern keine Ahnung hatte, "wie es auf der Welt läuft". Den habe ich weder angelächelt noch angesprochen, sondern ihn konsequent ignoriert. Wie ich das immer mache, wenn mir jeman(n)d gefällt. ;)

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    1. Kann man machen, nur ob man dann im Regelfall die Besten bekommt, die vielleicht mehr auf Intellekt statt Anbaggern spezialisiert sind, ist fraglich. :-)

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    2. Sieh mal den Kontext: jmd. auf der Straße begegnen, ein Lächeln austauschen und es dabei vergnügt belassen, ist wohl das, was die meisten machen. Nach deiner Theorie hätte ich mich an der nächsten Laterne ein bisschen herumdrücken sollen und den Mann in Grund und Boden lächeln müssen, damit er sieht, dass ich Intellekt habe und nicht auf Typen stehe, die baggern. Mon Dieu, da hätt's mindestens eine U-Bahnfahrt gebraucht.

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    3. Mann muss Prioritäten setzen. Es gibt sicher Situationen im Alltag, da ist ausdrückliches Flirten ungeeignet. Auf ein Lächeln reagiert aber keiner, zurück lächeln und gut ists. Du kannst Reaktionen aber forcieren, wenn Du Dich vielleicht noch 1-2 mal umdrehst und zurücklächelst, dann ist er eher motiviert, auch eigeninitiativ zu werden. Ein einfaches Lächeln reicht beim wirklich klugen oder sehr attraktiven Mann nicht aus, dafür ist er zu wenig aufdringlich oder zu stark nachgefragt.

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  4. @Anonym: ich würde dir zustimmen. Wenn ich nicht wüsste, was für ein Herz er sich damals gefasst hat, um über seinen Schatten zu springen. Nicht jeder Mann, der eine Frau anspricht, baggert. Manche sind einfach auch nur verdammt mutig und man merkt ihnen an, dass das nicht die Regel ist, was sie da gerade tun.... das sind dann für mich die besten. ;)

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    1. Da hast Du wirklich Glück gehabt, denn nicht alle Männer sind immer wenn es optimal wäre gleich mutig. Schon geringe Variationen der Situation können das verhindern.

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  5. Warum sind Männer, die es schaffen, eine Frau anzusprechen, eigentlich alle aufs "Anbaggern spezialisiert"? ;D Das ist doch Blödsinn. Wenn wir mal beim Schubladendenken bleiben wollen, sind die baggernden Frauen dann.... äh... Schlampen oder emanzipiert? Ich meine, warum ist deren Anbaggerei dann besser? ;)

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    1. Nein das ist kein Blödsinn, den die Anbaggerer haben eine höhere Trefferquote, freilich werden die Frauen mit denen kaum glücklich und wundern sich dann, woran es liegt. Es liegt daran, dass viele deutsche Frauen nicht flirten können und den guten Typen zu wenige Zeichen geben. Französinnen und Skandinavierinnen können dies hingegen. Frauen müssen nicht baggern, aber flirten! Einmal lächeln, schnell weggucken und weitergehen ist aber zwanghaft und kein offenes Flirten. Mein jüngster erfolgreicher Flirt vom Sonntag war daher wieder eine Französin aus Straßburg, die kaum mehr aufhörte, mich anzuschauen. :-)

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    2. Hm... das mag sein, dass die Frauen mit notorischen "Anbaggerern" nicht dauerhaft glücklich werden. Auf Dauer wird das auch nicht ausgelegt sein. ;) Und von mir aus können "die deutschen Frauen" auch nicht "richtig" flirten.

      Ich bin trotzdem ein wenig verwirrt. Frauen, die sich anbaggern lassen (nennen wir es halt so in Gottes Namen) werden mit dem sie anbaggernden Mann nicht (dauerhaft) glücklich. Okay. Aber die, die einen Mann anbaggern ... äh... anflirten (dich beispielsweise), sind dann... (für dich, weil: "mein jüngster Flirt") auch nur eine kurze Episode? Motiviert mich als Frau nun nicht gerade, offensiver zu flirten. Aber länger anschauen und sich nochmal umdrehen, ja, das geht. Bleibt einem ja manchmal auch gar nichts anderes übrig, wenn er so ein Hingucker ist. ;)







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    3. Also flirten ist für mich nicht anbaggern, letzteres ist bei beiden Geschlechtern eher aufdringlich verbal oder physisch direkt. Flirten ist mehr so lächeln nach dem Konzept, alles kann und nichts muss, zur möglichen Kontaktaufnahme, wenn einer denn mag. Deshalb ist auch ein einzelnes Lächeln meist kein Flirten, weil das im sozialen Umgang eher zum Standardrepertoire gehören sollte und daher eher positiv bemerkt untergeht. Flirten ist vielmehr individuelle, charmante, weitergehende Reaktion, abhängig vom sozialen Kontext, so manchmal auch 1-2 mal umdrehen oder im Cafe mehrmals lächelnd rüberschauen etc. :-)

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