Sonntag, 2. Oktober 2016

... ist das sofort, unverzüglich.

  1. Wenn man Zigarettenrauch in einen Wattebausch pustet, kann man sich (dank des Acetongehalts in der Ausatemluft) damit den Nagellack entfernen. 
  2. Raucht man 20 Zigaretten am Tag ein Jahr lang, ensteht soviel Strahlung wie bei 250 Röntgenaufnahmen. Ja, wirklich, so eine Chemiescheiße ist da drin
  3. Light-Zigaretten sind nicht light, sondern perforiert am Übergang zwischen Zigarettenpapier und Filter, deshalb saugt man sich 'nen Wolf und raucht noch mehr, um auf sein Nikotinlevel zu kommen. Bei manchen Zigaretten sind zusätzlich die Filter in der Mitte perforiert.
  4. Die uralten Werbelügen "Rauchen macht schlank" und "Rauchen desinfiziert" wurden nur deshalb erfunden, um Frauen als Kunden zu gewinnen. 
  5. Mythos Gewichtszunahme: Nikotin-Entzug merkt man an einem leichten Leere-Gefühl im Oberbauch, was dem Hungergefühl sehr ähnlich ist. Kann man mit essen bekämpfen, nützt aber nichts, weil das Hungergefühl bleibt - kein Wunder, ist ja eine Entzugserscheinung.
Sagt der hier:
Stefan Frädrich. Nichtraucher in 5 Stunden.


Habe ich mir angesehen. Zusammen mit der Auftragsmörderin. 5 Stunden starrten wir auf den Bildschirm und jetzt sind wir Nichtraucherinnen. Wir haben feierlich eine letzte Zigarette geraucht, nachdem uns Herr Frädrich am Ende dazu aufgefordert hat und uns dabei minutenlang zusah, sehr ernst und attraktiv schaute er aus dem Bildschirm - dann sagte er "Und jetzt macht die Zigarette aus, wenn ihr es wollt", und dann machten wir sie aus. Einfach so. 

D. zerbröselte ihre letzten Zigaretten vor meinen Augen, ich schaffte meine dreieinhalb polnische Stangen in mein Auto (eine Wertsteigerung, wie ich meine), um sie morgen zu verticken, das wäre mir doch ein bissel schade zum zerbröseln. Ich muss sie allerdings an Fremde verkaufen, denn Freunden kann ich das seit vorhin nicht mehr antun. Am besten an Fremde, die ich nicht leiden kann. Frauke Petry und Simone Thomalla würde ich sie gerne verkaufen. 

Anyway, dies ist mein erster Blogeintrag, bei dessen Erstellung ich nicht geraucht habe. Tusch!


D. und ich haben uns ein Minimalziel in die Hand versprochen. Zwei Wochen nicht zu rauchen, egal, was wir für einen Schmacht bekommen. Nach 14 Tagen ist kein Nikotin mehr im Körper und ich will wissen, ob das was signifikant ändert. Nach allem, was ich heute gelernt über die Machenschaften der Zigarettenindustrie im Verbund mit der Pharma-Industrie habe, sind diese zwei Wochen das Mindeste, was ich mir schuldig (oder wert) sein sollte.

21 Kommentare:

  1. Ich habe auch mit kleinen Zielen angefangen. Drei Wochen und dann mal weitersehen. Das war 2007. Jetzt kann ich sogar auf einer Party mal eine quarzen, ohne rückfällig zu werden.

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    1. Gib's zu: du gehst jeden Tag auf eine Party :)

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    2. Bin von Beruf Wedding Planner und habe ein Lokal am Ballermann ...

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  2. Das Schwierigste am "mit dem Rauchen aufhören" kam dann, wenn man mit anderen gemütlich zusammen saß. Bier & Geselligkeit. Da fehlt mir heute noch manchmal.

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    1. Alle hat seine Zeit, mittlerweile halte ich die Gesellschaft und das Sitzfleisch von Rauchern nicht mehr aus ;-)

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    2. Man sitzt aber heute als Raucher ja nicht mehr gemütlich beisammen.
      Man steht - mehr oder weniger ungemütlich - draußen vor der Tür ;-)

      Ich bin froh, am 21.11.2013 aufgehört zu haben.

      Wein und Geselligkeit geht auch ganz ohne Tabak.

      LG
      Mechthilda

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  3. Ich hab den Vortrag als Radiosendung angehört, als ich schon Exraucherin war und es hat mir leid getan, dass ich ihn nicht mehr ausprobieren konnte. Hab noch nie etwas überzeugenderes gehört.

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  4. Heyho, nachdem ich endlich aufgehört hatte und nicht mehr schwanger war, zog ich einige Erkenntnisse aus dem Nichtrauchen.
    Die für mich witzigste: Ich konnte Alkohol besser vertragen und der zusätzliche Nikotinkater the day after entfiel natürlich.

    Ansonsten rauche ich seit über 18 Jahren nicht mehr - und steckte mir zum Jahreswechsel 14/15 eine Zigarette an und rauchte, als hätte ich nie was anderes getan.

    Das war die vorläufig letzte - ich bin schlimmer Nichtraucher und reagiere meistens völlig genervt auf Qualmerei - aber war schon spannend wie die Mechanismen noch gegriffen haben!

    Dir wünsche ich alles Gute - ohne Rauchen ist defintiv besser!

    Viele Grüße
    Britta

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  5. Nichtrauchen ist scheiße. Raucher sind nettere, geselligere Menschen. Am schlimmsten sind nichtrauchende Nichtraucher, die den anderen erzählen, wie toll Nichtrauchen ist, ohne dabei eine Spur toll zu sein. Wie auch, wo sie doch nicht rauchen?

    Die Steigerung davon sind zwei Nichtraucher, die auf jemanden mit einer Zigarette in der Hand treffen. Dann wird es religiös, weil sich dann zeigt, warum sie nicht rauchen: Um dazuzugehören, zu den unappetitlichen Nichtrauchern.
    (Moment, ich muß mir mal eben eine drehen)
    Bei den Beiden wird der/die eine den Part des Gesundheitsfetischisten übernehmen:
    »Gibt es etwas Wichtigeres als Deine Gesundheit?«
    »Ja, gibt es! Freiheit!. Lieber ein kranker freier Mensch als ein gesunder Sklave!«
    Während Nr.1 an diesem weisen Satz würgt, meldet sich Nr.2 mit der ewig gleichen Plattitüde:
    »Weißt Du, was Du Deinen Mitmenschen damit antust?«
    »Ja, ich erhöhe meine Chance, auf Deinem Grab zu tanzen! (rauchend)«

    Nr.1 und Nr.2 schließen eine Allianz:
    »Denk doch mal an Deine Kinder – wenn Du welche hast! Rauchen macht impotent!«
    »Ich habe vier Kinder (wieviele habt Ihr?), fahre mit 120 km/h mit meiner Karre durch den Stau auf der Autobahn, klettere ungesichert… ach ja: und saufen tue ich auch.«

    So, Nr.1 und Nr.2: »Ich könnte mich nun lange darüber auslassen, daß Ihr in Eurer Tupperdose von Eigenheim zwar Plakate gegen Ausländerfeindlichkeit entwerft, aber im Stillen betet, daß sich diese nicht in Eurer Straße ansiedeln. Daß Ihr zwar Jute statt Plastik wählt, nicht aber wißt, wieviele Kinder durch Eure beschissenen Smartphones täglich krepieren. Eure Globuli, Eure idiotischen Joga-Kurse, Euer Energiesparfetisch mit einem begehbaren Kleiderschrank in der Garage, Eure SPD-Wählerei – oder noch schlimmer: Die Grünen!
    Eure Abneigung gegen das Rauchen besteht doch nur aus der Hoffnung, wieder irgend jemanden Eurem kleinbürgerlichen, beschränken Weltbild unterzuordenen, jemanden zu diskriminieren. Euer Glauben an die Erziehbarkeit des Menschen bis zur Vernichtung alles Bösen hat die Welt zu einer Hölle gemacht, Euer Glaube an die völlige Negierung des Individuums und seine Einordnung in die Marschkolonnen der Guten zu einem Kasperletheater. Ich verachte Euch und Eure Propheten, die ihre Moral aus den Statistiken der Krankenversicherungen extrahieren, ich…«

    … höre ja schon auf.

    Dienstag werde ich wohl mal in die Apotheke und mir Nikotinpflaster besorgen. Es geht gesundheitlich nicht mehr. Keine Philosophie, keine Einsicht, keine bessere Welt.
    Nur noch etwas Zeit, um meine Verachtung zu formulieren.

    https://www.youtube.com/watch?v=2AzpHvLWFUM

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    1. Ach Pantoufle.
      Mach´s wie Annika, hör einfach auf.
      So hab ich´s auch gemacht, und ich war Kettenraucherin. Das ist jetzt im Oktober 8 Jahre her.
      Übrigens hab auch ich die Erfahrung gemacht, dass man dann viel mehr Alkohol trinken kann ohne einen Kater zu bekommen.
      Du schaffst das!
      (Und Du, Annika sowieso!
      Ich würde meine Kippen auch der Petry und der Thomalla verkaufen wollen. Beiden Thomallas am besten)

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    2. Soso, liebe Tikerscherk: Was trinkst Du denn am liebsten, Du katerlose? Dazu lade ich Dich dann bei meinem nächsten Urlaub ein.
      Versprochen!

      P.S. Und komm mir jetzt nicht mit lauwarmer Milch mit Bachblütenesenz!

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    3. Ich trinke seit nunmehr 3 1/2 Jahren keinen Schluck Alkohol mehr. Weil ich es nicht vertrage. Ich krieg davon knallrote Haut und mir wird heiss und schlecht gleichzeitig.
      Deswegen trinke ich entweder Kaffee oder Tee. Ersteres entcoffeiniert und letzteres: Tulsi oder Pfefferminze.
      Milch pur ekelt mich.
      Da ham wa doch ne schöne Auswahl, wa?

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    4. Lieber Pantoufle, lass das mal mit den Nikotinpflastern. Eine Sucht kann man nicht bekämpfen, in dem man das Suchtmittel weiter zuführt. Da haben sich nur Zigaretten-und Pharmaindustrie miteinander ins Bett gelegt.

      Ich habe dieses Video verlinkt, denn wenn ich - passionierte unbelehrbare Raucherin - am Ende sage "Why the fuck tu ich mir diese Scheiße eigentlich an?", dann schafft das jeder.

      Ich werde keine von diesen unerträglichen Ex-Raucherinnen, in deren Gegenwart oder Wohnung nicht mehr geraucht werden darf. Missionieren werde ich auch nicht. Ich hab das jetzt einmal beschrieben, das war's.

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    5. Abhängig von Zigaretten zu sein und das als Freiheit zu bezeichnen, ist ja wohl völlig absurd!

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  6. Ist ja prinzipiell gut wenn jemand mit dem Rauchen aufhört, aber mit was für krass verlogenen Übertreibungen die Motivatoren arbeiten ist schon erschreckend ... von wegen 250 Röntgenaufnahmen und so.

    Das fängt schon an wenn man bei Wiki mal nachschaut:
    "Zur jährlichen Strahlenbelastung durch das Rauchen existieren verschiedene Untersuchungen. So gibt es mehrere Studien, die bei einem Konsum von 30 Zigaretten am Tag effektive Dosen pro Jahr von 0,16 mSv bis 1,31 mSv angeben.Eine andere Studie des amerikanischen National Council on Radiation Protection & Measurements kommt zu wesentlich höheren Dosen, bei denen bei gleichem Konsum eine durchschnittliche Lungendosis von 160 mSv/a bzw. eine effektive Äquivalenzdosis von 13 mSv/a angegeben wird."

    Kann sich jeder seine Wünsch-dir-was-Studie raussuchen. Dann kommt's auch noch drauf an was man röntgen tut, da gibt's erhebliche Unterschiede je nach Körperteil (z.B. Zähne: 0,02 mSv, Halswirbelsäule 5 msV)
    http://www.uni-bonn-radiologie.de/front_content.php?idart=430

    Salopp gesagt: Einmal Halswirbelsäule röntgen = 250 mal Zähne röntgen = 1 Jahr rauchen

    Kann also jeder Fearmongering und Verharmlosung betreiben wie er will, die Zahlen geben alles her.

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    1. Tja, weißt du, ich wusste noch nicht mal, dass rauchen ÜBERHAUPT IRGENDWAS mit Strahlenbelastung zu tun hat. Die "Zahlen" kann ich sowieso nicht interpretieren.

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  7. "Ich werde keine von diesen unerträglichen Ex-Raucherinnen"

    Meine Worte.

    Kommt immer anders als man denkt. *lol*.

    Gedrückte Daumen und nochmals viele Grüße,
    Britta

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    1. Ich glaube, dass unerträgliche Ex-Raucher im Grunde neidisch auf Raucher sind und sich das nicht eingestehen.
      Nichts für ungut, aber es gibt kaum einen schlimmeren und kleinlicheren Menschenschlag als militante Ex-Raucher.

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    2. Ich glaube, dass unerträgliche Ex-Raucher soetwas wie trockene Alkis sind, die eine Aversion gegen den Stoff entwickelt haben, der sie am Wickel hatte und ihnen die Luft geraubt hat. Auf diese Weise (Ekel/ Abwehr) schützen sie sich vor Rückfällen.
      Als ich aufhörte zu rauchen hab ich bewusst rauchende Freundinnen eingeladen, die meine Wohnung vollquarzen sollten. So konnte ich passiv mitrauchen.
      Später dann, entwickelte ich eine derartige Freude an meiner rauchfreien Wohnung, dass ich die Vorstellung jemand könne darin eine Zigarette anzünden so abwegig fand, wie einem Neugeborenen den Qualm ins Gesicht zu blasen.

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  8. *lacht schon wieder Tränen*
    Warte einfach ab.
    LG,
    Britta

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  9. Ich habe nie geraucht aber lange mit einem starken Raucher in einer Wohnung gelebt. Und das hat mich echt fertig gemacht. Der Gestank war unerträglich, egal wie sehr man lüftet.
    Ansonsten besteht mein komplettes Umfeld aus schon-immer-Nichtrauchern. Rauchfreie Lokale habe ich sehr begrüßt, da ich es ärgerlich fand, nach einmal etwas trinken gehen am nächsten Tag von anderer Leute Zigaretten Kopf- und Augenschmerzen zu haben.
    Würde Rauchen unter so einem Taucherhelm stattfinden und man im Umfeld also gar nichts mehr davon mitbekommen würde, könnten Raucher von mir aus gern überall Quarzen. :D Jeder darf sich selbst mit Verve zu Grunde richten wie er mag. Tu ich ja auch!

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